Alexa speichert ab sofort mehr Aufzeichnungen in der Cloud

Amazons rafft gerne Daten von Kund:innen zusammen. Damit ist das Unternehmen freilich nicht allein. Nicht nur der hauseigene Online-Shop, auch die digitale Assistentin Alexa liefert da einiges an Material. Bislang gab es allerdings an einigen Echo-Geräten die Option, die Übertragung von Sprachaufnahmen in die Cloud zu verhindern. Doch das Feature, das unter anderem der Amazon Echo (4. Generation), das Echo Show 10 oder Echo Show 15 nutzen konnten, fällt nunmehr heraus.
Die bisherige Option nannte sich „Keine Sprachaufnahmen senden“. Allerdings ist festzuhalten, dass du mit hoher Wahrscheinlichkeit von Amazons Anpassung ohnehin nicht betroffen bist. So erklärt Caschys Blog, dass die mediale Berichterstattung zu diesem Feature bedauerlicherweise aktuell von Fehlern und Missverständnissen geprägt ist. Denn die genannte Option wurde dir sowieso nur dann angeboten, wenn du Alexa mit englischen Spracheinstellungen bzw. US-Regionseinstellungen verwendet haben solltest. Zudem funktionierte das Prinzip nur mit einigen Anfragen. Es wurde also ohnehin nicht alles lokal ausgeführt.

Amazon begründet die Anpassung im Übrigen damit, dass man sich damit auf die weiterentwickelte Technologie Alexa+ vorbereite. Diese setze mehr Rechenleistung voraus und benötige daher zwingend den Zugriff auf die Amazon Cloud. Komplett stichhaltig ist die Argumentation jedoch nicht, denn nicht jede Nutzer:in wird Alexa+ überhaupt nutzen wollen / können und man hätte „Keine Sprachaufnahmen“ ja weiterhin für einige Anwendungsfälle optional erhalten können.
Alexa konnte bislang Wetteranfragen lokal ausführen
Durch „Keine Sprachaufzeichnungen senden“ konntest du bisher an kompatiblen Echo-Lautsprechern und Smart-Displays unter den oben genannten Voraussetzungen z. B. Anfragen zum Wetter lokal auf dem Device verarbeiten lassen. Dennoch krallte sich Amazon auch in jenen Szenarien schon über Alexa zumindest Textabschriften deiner Anfragen. Zumal die digitale Assistentin auch etwa bei Anrufen die Sprachaufzeichnungen dann eben doch an die Cloud übertragen musste.
Wichtig zu wissen: Amazon hat nicht alles, was verbal an Alexa übertragen wurde, ausgewertet und analysiert. Auch können Daten immer noch manuell gelöscht werden. Insofern kann man zwar kritisieren, dass der Online-Riese eine Funktion für mehr Privatsphäre mit fadenscheiniger Argumentation entfernt, in Deutschland dürften aber ohnehin nur wenige Menschen davon profitiert haben. Zumal dies eben auch nur in einigen Anwendungsfällen wirklich gegriffen hat.