Alexa+: Amazon stellt schon in Early-Access-Phase des KI-Assistenten Werbung in Aussicht
Bild: AmazonAmazon testet in den USA aktuell die nächste Generation seines digitalen Assistenzsystems Alexa im kleineren Kreis. Derzeit läuft das Ganze noch holprig, denn der KI-Assistenz Alexa+ fehlen noch viele versprochene Features. In Europa bzw. Deutschland soll es ohnehin erst später zur Sache gehen. Wenn der Dienst hierzulande startet, wirst du dich allerdings offenbar nicht nur über neue, KI-basierte Funktionen freuen können – sondern auch Werbung in Kauf nehmen müssen.
So hat Amazons Geschäftsführer Andy Jassy gegenüber Investor:innen erklärt, Amazon sehe in Alexa+ neue Chancen, Einnahmen zu generieren (via Tech Crunch). Demnach möchte man in die Gespräche der Nutzer:innen mit Alexa+ Werbung einstreuen. Was Aktionär:innen freut, kommt bei der Community bisher mehr schlecht als recht an. Die Kritik: Du kaufst ein Gerät wie einen Echo-Lautsprecher, zahlst für ein Prime-Abo und wirst dann auch noch mit Werbung bombardiert.

Offen ist noch, wie genau Amazon die Werbung in Alexa+ einbinden will. Jassy hat angedeutet, dass Amazon Werbung in komplexeren Gesprächen mit mehreren Themen und Nachfragen platzieren könnte. So könnten Nutzer:innen neue Produkte und Marken entdecken. Hier wird die Akzeptanz der Community natürlich stark von den Details abhängen. Fragst du z. B. nach neuen Kinofilmen und Alexa+ schlägt dir im Gesprächsverlauf die Vorbestellung einer Ultra HD Blu-ray eines Blockbusters vor, mag das in Ordnung gehen. Erhältst du an derselben Stelle eine Werbeunterbrechung, die Süßigkeiten oder Waschmittel anpreist, mag das nerviger sein.
Alexa+ ist für Prime-Kund:innen kostenlos
Amazon ist bereits in der Vergangenheit nicht davor zurückgescheut, Kund:innen mit Werbung vor den Kopf zu stoßen. So hat der Konzern auch unvermittelt Werbung als Standard bei Prime Video eingeführt – und zuletzt stark ausgeweitet. Deswegen läuft auch eine Klage der Verbraucherzentrale. Somit bleibt abzuwarten, wie aufdringlich die Werbung bei Alexa+ sein wird.
Prime-Kund:innen können die KI-Assistenz in Zukunft ohne Mehrkosten beanspruchen. Ohne Prime ist das Abonnement unverhältnismäßig teuer und kostet in den USA etwa satte 19,99 US-Dollar im Monat – mehr als das vollwertige Prime-Abo für 14,99 US-Dollar. Jassy hat derweil angedeutet, dass Amazon auch noch weitere Abo-Optionen für Alexa+ einführen könnte. Denkbar wäre eine werbefreie Version gegen Aufpreis. Das wäre analog zu Prime Video, wo du dich gegen einen Aufpreis von 2,99 Euro im Monat von der Werbung freikaufen kannst. Hinter der Paywall warten zudem auch Dolby Atmos und Dolby Vision.
Die Einführung von Werbung in KI-Tools wie ChatGPT, Microsoft Copilot, Google Gemini oder eben Alexa+ reizt die Industrie sehr. Werbetreibende hoffen, dadurch Kund:innen noch besser zu erreichen. Allerdings gehen damit auch Datenschutzbedenken einher, da die Menschen den Chatbots oft persönliche Dinge anvertrauen. Grundsätzlich stehen Werbeeinblendungen im Gegensatz zum erklärten Ziel von KI-basierten Assistenten: Natürlichere, persönlichere Gespräche zu führen. Wir sind gespannt, ob Amazon hier die richtige Balance finden kann.