Spotify: Premium-Funktionen gratis – ReVanced macht es möglich und bekommt direkt Ärger

Vielleicht hast du schon einmal von ReVanced gehört? Sollte das der Fall sein, dann vermutlich eher im Zusammenhang mit YouTube als mit Spotify. So ermöglicht es das Tool, dass du YouTube ohne Werbung nutzen kannst – auch ohne ein Premium-Abo. Dazu gibt es noch weitere Komfortfunktionen – und das alles auch noch gratis. Inzwischen kann ReVanced aber auch beim schwedischen Musikstreaming-Dienst einige Premium-Features ohne kostenpflichtiges Abo freischalten. Prompt folgt darauf eine Reaktion in Form einer DMCA-Beschwerde.
So eine DMCA-Beschwerde oder auch Takedown Notice hat Spotify bei GitHub eingereicht. Über jenes kostenlose Portal kannst du das quelloffene ReVanced kostenlos herunterladen. Die Verantwortlichen des Tools haben auch schon Post von Anwält:innen aus Schweden bekommen. Dazu beziehen sie dann auch offen Stellung. So behauptet der Musikstreaming-Dienst, dass ReVanced Urheberrechte verletze, weil angeblich Verschlüsselungsmaßnahmen umgangen würden. Freilich sehen die Entwickler:innen das etwas anders.

So argumentieren diese gegenteilig, dass keine Urheberrechtsverletzungen vorlägen. Man verschaffe den Free-Nutzer:innen über ReVanced schließlich keinerlei Zugang zu Inhalten, die nicht ohnehin bei Spotify Free vorlägen. Auch aktiviere man keinerlei Downloads oder verändere den Code der App. Man mache lediglich den Nicht-Premium-Kund:innen einige Funktionen zugänglich, die sonst hinter der Paywall ruhen. Dazu zählt neben der werbefreien Nutzung zum Beispiel auch das Überspringen von Songs.
Spotify vs. ReVanced: Wer bekommt am Ende Recht?
Wer hier im Recht ist, lässt sich vor einer Einigung bzw. einer rechtlichen Entscheidung nur schwer sagen. Für ReVanced ist das Vorgehen von Spotify durchaus eine ernsthafte Bedrohung. Denn hinter dem Open-Source-Projekt steckt kein Unternehmen, sondern eine Hobby-Community ohne kommerzielle Absichten. Im Grunde bündelt ReVanced Patches für verschiedene Apps, über die du Funktionen kostenlos freischalten kannst, die sonst nur in kostenpflichtigen Abos nutzbar sind.
Muss es eigentlich immer Spotify sein? Wie unsere Bestenliste zeigt, gibt es durchaus sehr gute Alternativen:
Dass das Vorgehen von ReVanced Spotify ein Dorn im Auge ist, wirkt logisch. Das Free-Abo des Musikstreaming-Dienstes finanziert sich über Werbung. Blendest du diese aus, zahlt der Anbieter im Grunde drauf. Doch dass Spotify sich ärgert, heißt nicht zwangsweise, dass ReVanced wirklich widerrechtlich handelt. Das Entwickler:innen-Team will sich nun rechtlich beraten lassen, um dann die weiteren Schritte abzuwägen.
ReVanced könnte bei Nutzer:innen immer stärker einen Nerv treffen. Schließlich hatte Spotify erst kürzlich deutlich die Preise erhöht. Da horchst du also vielleicht auf, wenn ein inoffizielles Team es dir ermöglicht, einige Premium-Funktionen auch ohne ein Abo zu nutzen.