Startseite Video-Streaming Netflix Netflix legt Daten vor: Diese wichtigsten Erkenntnisse rund um Eigenproduktionen wie „Shadow and Bone“

Netflix legt Daten vor: Diese wichtigsten Erkenntnisse rund um Eigenproduktionen wie “Shadow and Bone”

Netflix hat erstmals in einer umfangreichen Tabelle die abgerufenen Stunden (fast) seines gesamten Katalogs offengelegt. Der Zeitpunkt dafür ist wohl kein Zufall.
Netflix legt erstmals erweiterte Daten zur Erfolgsmessung offen. Bild: Netflix

Streaming-Anbieter sind geheimniskrämerisch, wenn es um die exakte Erfolgsmessung ihrer Eigenproduktionen geht. Gelegentlich wird eine Erfolgsmeldung herausposaunt, doch selbst da mangelt es oft an Transparenz. Denn häufig nennen die Unternehmen zwar abgerufene Stunden, nicht aber konkrete Zuschauer:innenzahlen. Netflix bot bisher zumindest seine Top-10-Listen als Fingerzeig an. Doch jetzt geht man noch einige Schritte weiter. Der Streaming-Anbieter hat eine umfangreiche Tabelle mit Daten veröffentlicht, die fast den gesamten Katalog abdecken. Rund 18.000 Titel sind erfasst.

Zu beachten ist, dass Netflix auch hier nur die abgerufenen Stunden angibt. Deswegen sind natürlich Titel mit längeren Spielzeiten im Vorteil. Aus den Zahlen kann man somit bedauerlicherweise keine Rückschlüsse auf die tatsächlichen Zuschauer:innenzahlen ziehen. Es ist ebenso möglich, dass Millionen von Menschen einen Film nur fünf Minuten angespielt haben, als dass ihn Tausende komplett ansahen. Aussagekräftiger sind die “Views”, die das Unternehmen üblicherweise als öffentliche Metrik nutzt. Dabei teilt man die abgerufenen Stunden durch die Gesamtspielzeit eines Films oder einer Serie. Das ist dann zumindest etwas aussagekräftiger.

Netflix Daten zeigen etwa auf, warum "Shadow and Bone" abgesetzt worden ist.
Aus den Daten lässt sich ablesen, warum Shadow and Bone abgesetzt wurde. | Bild: Netflix

Die neu veröffentlichten Daten beziehen sich auf die Monate Januar bis Juni 2023. Netflix hat erklärt, dass man einen derartigen Report ab sofort zweimal im Jahr herausgeben will.

Netflix will transparenter werden

Ein konkretes Beispiel zeigt auf, dass für den Streaming-Anbieter nicht die abgerufenen Stunden allein ausschlaggebend für die Erfolgsmessung sind, sondern auch das Budget eines Film oder einer Serie eine Rolle spielt. Die Fantasy-Serie Shadow and Bone wurde von Netflix nach der 2. Staffel abgesetzt – obwohl sie innerhalb der ersten 100 Tage 192 Millionen Stunden eingesammelt hat und auch in die Top-10-Listen Einzug hielt. Behältst du das hohe Budget der Serie im Kopf, zeigt sich, dass die abgerufenen Stunden zu niedrig sind. Als Vergleich: Die zwei Monate später veröffentlichte Rom-Com-Serie XO, Kitty sammelte trotz ihrer fast um die Hälfte kürzeren Laufzeit 200 Millionen abgerufene Stunden ein – bei deutlich niedrigeren Produktionskosten.

Insgesamt legen die Daten offen, dass bei Netflix die Eigenproduktionen das wichtigste Zugpferd sind und deutlich mehr abgerufene Stunden verursachen als lizenzierte Inhalte. Als Erfolg lässt sich hier The Night Agent mit 812 Millionen abgerufenen Stunden nennen, ebenso wie Stranger Things. Obwohl die neuesten Episoden 2022 veröffentlicht worden sind, sorgt die Serie dauerhaft bei Netflix durch ihre Abrufe für ein “Hintergrundrauschen”, bindet also Abonnent:innen. Wie der Netflix-Katalog im Vergleich zum Wettbewerb abschneidet, siehst du anhand unserer Bestenliste:

Warum hat Netflix nun diese Daten mit uns geteilt? Offiziell streitet das Unternehmen dies ab, doch der Grund könnten die Einigungen mit den Gewerkschaften der Autor:innen und Schauspieler:innen in Hollywood sein. Sie hatten mehr Transparenz gefordert.

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