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Netflix in Europa: Erste Preise fürs Account-Sharing genannt

Netflix hat erste Preise für das kostenpflichtige Account-Sharing in Europa genannt. Die bewegen sich zwischen 3,99 und 5,99 Euro.
Drehbuchautoren bestreiken Streamingplattformen wie Netflix und Disney+ Bild: Unsplash / Matoo.Studio

Netflix hat bereits mitgeteilt, dass noch vor April 2023 international gegen das Teilen von Passwörtern vorgegangen wird. Betroffen sind alle Nutzer*innen, welche ihr Streaming-Abonnement bisher über den eigenen Haushalt hinaus mit Freunden oder Familie geteilt haben. Laut AGB des Streaming-Anbieters ist das ohnehin untersagt, wurde aber bisher stillschweigend geduldet. Damit ist bald Schluss. In Südamerika hatte man bereits Experimente durchgeführt. Mit der kostenpflichtigen Option “Add a Home” konnten dortige Anwender*innen dann gegen einen Aufpreis zusätzliche Profile außerhalb des eigenen Haushalts ergänzen. Jetzt gibt es erste Informationen dazu, wie teuer das in Europa wird.

So hatte Netflix schon erklärt, dass der zusätzliche Obolus sich je nach Land unterscheiden werde. In Europa fallen mittlerweile in Portugal 3,99 Euro je zusätzlichem Mitbenutzer / zusätzlicher Mitbenutzerin außerhalb des eigenen Haushalts an. In Spanien hält der Streaming-Anbieter die Hand noch weiter auf und verlangt sogar 5,99 Euro für diesen Service. Das klingt durchaus happig, denn zum Preis von 4,99 Euro im Monat lässt sich schon ein Basis-Tarif mit Werbung abschließen, der damit günstiger ausfällt.

Netflix Basis-Abo mit Werbung ist günstiger als ein Zusatz-Profil in Spanien.
Netflix Basis-Abo mit Werbung ist günstiger als ein Zusatz-Profil in Spanien. | Bild: Netflix

Wie die Kolleg*innen von Caschys Blog berichten, startet der Zuschlag für das Account-Sharing bei Netflix ebenfalls aktuell in Kanada und Neuseeland. Dort ergeben sich monatliche Preise pro zusätzlichem Nutzer von jeweils 7,99 CAD und 7,99 NZD. Umgerechnet entspricht das jeweils 5,54 Euro bzw. 4,73 Euro. Realistisch gesehen, dürfte Netflix in Deutschland dann wohl ebenfalls einen Aufschlag von vier bis fünf Euro pro haushaltsfremdem Profil verlangen.

Netflix hofft auf einen Zustrom von Abonnements

Das Management bei Netflix rechnet damit, dass aktuell ca. 100 Millionen Haushalte das Streaming-Abonnement als “Trittbrettfahrer*innen” mitbenutzen. Diese möchte man gerne zu zahlenden Kund*innen machen. Gleichzeitig ist man sich bewusst, dass das kostenpflichtige Sharing natürlich auch einige Kündigungen nach sich ziehen wird. Am Ende nimmt man aber beim Unternehmen an, dass die Mehreinnahmen überwiegen sollten.

Erkennen will man die Konten, die über den eigenen Haushalt hinaus ihr Streaming-Abonnement teilen, anhand der Kontoaktivitäten, IP-Adressen und Geräte-IDs. Das Ganze wird dennoch ein diffiziler Balanceakt, denn viele Menschen nutzen Netflix auch unterwegs beim Pendeln oder auf Reisen. Hier sollte der Anbieter natürlich darauf achten, ehrliche Nutzer*innen nicht vor den Kopf zu stoßen.

Du solltest auch damit rechnen, dass konkurrierende Streaming-Anbieter wie Amazon Prime Video, Disney+ oder auch Paramount+ genau hinschauen werden, wie sich die Lage bei Netflix entwickelt. Sollten die Maßnahmen die gewünschten, wirtschaftlichen Erfolge zeigen, ist sehr wahrscheinlich, dass auch die Konkurrenten bald auf ähnliche Weise gegen Sharing vorgehen werden.

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