Startseite Musik-Streaming Kiss: Rock-Opas reichen ihre Instrumente an digitale Abbilder weiter

Kiss: Rock-Opas reichen ihre Instrumente an digitale Abbilder weiter

Too old to rock? Die alternden Legenden der Rockband Kiss haben sich einen Kniff einfallen lassen. Als digitale Avatare wollen sie unsterblich werden.
Die Rockband Kiss will in Zukunft digitale Abbilder auf Tour schicken. Bild: Pophouse Entertainment

Die Rockband Kiss ist in wechselnden Besetzungen bereits seit den frühen 1970er-Jahren aktiv. Inzwischen sind die verbleibenden Gründungsmitglieder Paul Stanley (Gesang und Gitarre) sowie Gene Simmons (Gesang und Bass) über 70 Jahre alt. Jetzt heißt es, dass ihre letzte Tour aber wirklich die allerletzte gewesen sein soll. Das hört man von der Band nicht zum ersten Mal, doch „The End Of The Road“ war für die Tournee zumindest ein eindeutiges Motto. Weitergehen soll es jedoch auf andere Weise. Die US-Band will laut einer Pressemitteilung in Zukunft digitale Abbilder von sich auf Tour schicken.

Auf diese Weise will sich Kiss quasi alterslos und unsterblich machen. Neu ist die Idee so einer virtuellen Band jedoch nicht. Beispielsweise nutzt die Band Gorillaz schon seit den frühen 2000er-Jahren ein ganz ähnliches Konzept. Hier lassen sich die Mitglieder durch Avatare im Anime-Stil repräsentieren. Jedoch sind die Musiker bei Live-Konzerten dann doch tatsächlich auf der Bühne präsent. Das möchten Gene Simmons und Co. altersbedingt anders handhaben.

Vor Kiss haben schon die Gorillaz digitale Avatare genutzt.
Vor Kiss haben schon die Gorillaz digitale Avatare genutzt. | Bild: Gorillaz / Warner Music

Einen Vorgeschmack hat Kiss am 02. Dezember bei ihrem Abschiedskonzert im Madison Square Garden gegeben. Mit dem letzten Song wurden hier nämlich die neuen Avatare offiziell präsentiert. Die Band und ihr Management sprechen von einer neuen Ära, welche angeblich die Musikgeschichte verändern werde. In Wahrheit geht es natürlich primär darum, weiterhin mit Events Geld zu verdienen, auch wenn die Musiker nicht mehr selbst auf der Bühne stehen.

Kiss: Die Avatare könnten noch Jahrzehnte weiter touren

Die Band Kiss hat die Hochzeiten der Vinyl-LPs genau so erlebt wie das Aufleben der CD. Selbst im Streaming-Zeitalter erreicht die Rockband ein Millionenpublikum. Bekannt geworden ist man durch Songs wie „God Gave Rock And Roll To You“, „I Was Made For Lovin‘ You“ oder auch „Nothin’ to Lose“. Zum Erfolg der Band hat auch ihr illustres Image beigetragen. Die Mitglieder nutzen extremes Make-up und spannen ausgiebig Pyrotechnik und weitere Effekte in ihren Shows ein.

Jetzt will Kiss eben durch die digitalen Avatare quasi unsterblich werden. Noch für Jahrzehnte sollen die digitalen Abbilder quasi ewig jung die Band repräsentieren. Erstellt worden, sind die Avatare durch die von George Lucas gegründete Effektschmiede Industrial Light & Magic (ILM). Laut dem Frontmann Paul Stanley werde die Band in Zukunft noch größer sein als bisher.

Ob die Fans das auch so sehen, wenn ihre lieb gewonnenen Rock-Opas künftig nur noch in Form von Bits und Bytes auf der Bühne stehen? Das muss sich wohl zeigen. Letzten Endes hofft Kiss natürlich, gut mit den Abbildern zu verdienen. Ob dies scheitert oder zum Erfolg wird, entscheiden die Hörer:innen.

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