Spotify vs. Apple: CEO kritisiert Apples Umgang mit EU-Regeln

Spotify und Apple liegen schon länger miteinander im Clinch. Zentraler Streitpunkt sind Apples Provisionen im App Store, welche den schwedischen Musikstreaming-Anbieter zur Weißglut treiben. Deswegen kannst du auch kein Abo direkt über Apples Store abschließen. Inzwischen hat Spotify sich rechtlich erstritten, dass man zumindest auf anderweitige Möglichkeiten zur Buchung aufmerksam machen darf. Zufrieden ist man aber laut CEO Daniel Ek weiterhin nicht. Stattdessen unterstellt Ek Apple vielmehr, bewusst Gesetze zu umschiffen.
So erklärt der Manager (via Bloomberg), Apple versuche durch Ausflüchte und Verzögerungen so lange wie möglich hinauszuzögern, dass das Unternehmen den Anforderungen des EU Digital Markets Act (DMA) entspreche. Dies sei für Apple ein übliches Muster, dem man entgegenwirken müsse. Nach dem DMA ist Apple als ein wichtiger Gatekeeper eingestuft. Denn das Unternehmen aus Cupertino hat auf dem Markt mit seinen Plattformen wie iOS so viel Macht, dass es besondere Verantwortung trägt. Laut dem Chef von Spotify liegt es an der EU, dafür zu sorgen, dass Apple sich endlich auch daran halte.

Die zuständige Wettbewerbskommissarin, Teresa Ribera, will bis Ende März 2025 eine Entscheidung fällen. Sollte sie zu dem Urteil kommen, dass Apple tatsächlich gegen den DMA verstößt, drohen Strafen von bis zu zehn Prozent der jährlichen Umsätze. Allerdings wird man da wahrscheinlich vorsichtig sein, weil US-Präsident Donald Trump bereits angedroht hat, bei Vorgehen gegen US-Unternehmen Retourkutschen zu starten. Daniel Ek als Geschäftsführer von Spotify appelliert allerdings, man sollte sich nicht einschüchtern lassen.
Spotify und Apple schieben beide das Wohl der Nutzer:innen vor
Am Ende streiten sich hier zwei milliardenschwere Unternehmen miteinander. Beiden Firmen geht es in erster Linie natürlich darum, die eigenen Umsätze abzusichern. So wirkt es eher vorgeschoben, dass beide mit dem angeblichen Wohl der Nutzer:innen argumentieren. Beispielsweise kämpft Spotify auch dafür, dass Apple unter iOS alternative App Stores zulässt. Dazu ist Apple in der EU tatsächlich gezwungen worden, argumentiert aber wiederum, das sei schlecht für die Sicherheit der Nutzer:innen. So will Spotify in erster Linie Provisionszahlungen umgehen, während Apple genau jene absichern will. In beiden Fällen ist Geld die große Motivation.
Der Spotify-Chef ist sicherlich auch verärgert, da Apple mit Apple Music ein direkter Konkurrent des Musikstreaming-Anbieters ist. So unterstellte man in der Vergangenheit des Öfteren, dass Apple die eigene App bevorzuge und natürlich an sich selbst keine Provisionen zahlen müsse. Das sei unfairer Wettbewerb. Die hohen Provisionen im App Store – bis zu 30 Prozent der Einnahmen von Entwicklern fließen direkt an Apple ab – sind immer wieder Gegenstand von Kontroversen. Auch Epic Games hatte sich deswegen intensiv mit Apple angelegt.
Wie wir Spotify und Apple Music im Vergleich bewerten, verrät dir ein Blick auf unsere Bestenliste: