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Apple Music erhöht Auszahlungen für Musik mit Spatial Audio

Ab Januar erhalten Künstler:innen für Songs, die im 3D-Format vorliegen, 10 % höhere Auszahlungen. Doch reine Nächstenliebe steckt bei Apple eher nicht dahinter.
Apple Music: Für Songs mit Spatial Audio fließt mehr Geld. Bild: Auguras Pipiras (via Unsplash)

Im Dezember 2023 waren es noch Gerüchte, nun bewahrheitet es sich: Musikschaffende werden in Zukunft für Songs, die mit Spatial Audio vorliegen, zehn Prozent mehr Geld von Apple Music erhalten. Dabei genügt es, wenn die Plattenfirmen bzw. Künstler:innen ihre Titel generell als Version mit Spatial Audio anbieten. Auch, wenn die Hörer:innen am Ende doch die Stereo-Version anhören, greift der erhöhte Auszahlungsfaktor von 1,1.

Dabei begründet Apple diese Vorgehensweise (via MBW) damit, dass man den technischen Mehraufwand, welchen das Mastern in 3D-Audio mit sich bringe, würdigen wolle. Das neue Vergütungsmodell soll noch in diesem Monat greifen. Partner:innen von Apple Music sind bereits informiert worden. Doch auch wenn Apple altruistisch argumentiert, dürfte viel Eigennutz hinter dieser Taktik stecken. So will man Labels und Künstler:innen anstoßen, mehr Inhalte mit Spatial Audio zu liefern.

Die Apple AirPods Pro sind natürlich für Spatial Audio bei Apple Music gerüstet.
Die Apple AirPods Pro 2 sind natürlich für Spatial Audio bei Apple Music gerüstet. | Bild: Apple

Der Grund dafür ist naheliegend: Apple bewirbt nicht nur die Technologie für 3D-Audio, sondern vertreibt auch kompatible Kopfhörer. Insofern kann man Spatial Audio bei Apple Music als gutes Marketing-Argument für AirPods Pro 2 und Co. einspannen. Damit dieser Plan aufgeht, braucht es aber auch ausreichend Content. Und gemessen an den regulären Stereo-Inhalten bei Apple Music ist das Angebot an Spatial Audio dann doch noch überschaubar – auch wenn es konstant wächst.

Apple feiert Spatial Audio bei Apple Music als vollen Erfolg

Der Anbieter selbst wird nicht müde, Spatial Audio als vollen Erfolg zu feiern. Demnach seien 80 Prozent der Songs, die 2023 die Global Daily Top 100 bei Apple Music erreicht hätten, mit Spatial Audio versehen. 90 Prozent der Nutzer:innen von Apple Music hätten bereits Spatial Audio verwendet. Die Abrufe würden kontinuierlich steigen und die Anzahl der Musikstücke mit Spatial Audio auf der Plattform habe sich seit dem Launch um 5.000 Prozent erhöht. Allein 2023 habe sich die Anzahl der Songs mit Spatial Audio verdoppelt.

Wie wir Apple Musics Angebot derzeit im Vergleich zur Konkurrenz bewerten, siehst du anhand unserer Bestenliste:

Auch wenn das bombastisch klingt, sagt das natürlich wenig aus. Denn wenn das Angebot von Anfang an eher klein ist, lässt sich eben auch relativ leicht eine Verdoppelung des Contents erzielen. Und dass Apple insgeheim noch nicht zufrieden ist, zeigt auch der indirekte Push durch die Erhöhung der Vergütung für Musik mit Spatial Audio bei Apple Music. Offenbar ist man der Meinung, das Angebot müsse sich noch schneller vergrößern.

Auch Konkurrenzanbieter nutzen 3D-Audio in unterschiedlichen Formen. Im Falle von Amazon Music Unlimited besteht etwa Zugriff auf Songs mit Dolby Atmos oder auch 360 Reality Audio. Vor allem Spotify hat allerdings Nachholbedarf. Da gibt es immer wieder Gerüchte um einen neuen Tarif namens „Supremium“, der jedoch nach wie vor nicht gestartet ist.

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