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Netflix Gaming: Abonnent*innen interessieren sich kaum für Spiele

Netflix bietet seit einiger Zeit auch Spiele als Teil seines Abonnements an. Das Interesse der Kund*innen bleibt aber bisher überschaubar.
Netflix bietet mittlerweile für Abonnenten auch Android-Spiele an. Bild: Netflix

Wusstest du, dass Netflix mittlerweile auch Spiele als Teil seines Angebots in petto hat? Sollte dir das nicht bewusst gewesen sein, dann bist du vermutlich in guter Gesellschaft. Denn die Kolleg*innen von CNBC berichten, dass das Gaming-Angebot des Streaming-Dienstes bisher hinter den Erwartungen zurückbleibt. Weniger als ein Prozent der weltweiten Abonnent*innen greifen täglich auf die Spiele von Netflix zu. Die Ursachen sind sicherlich vielschichtig. So bietet Netflix bisher nur Android- und iOS-Spiele an und sperrt damit PC- und Konsolen-Gamer*innen aus. Dazu kommt, dass das Spieleangebot von Netflix bisher im Marketing selten hervorgehoben wird.

Netflix verfügt aktuell über ca. 221 Millionen Abonnent*innen weltweit. Netflix‘ Spiele wurden bisher ca. 23,3 Millionen mal heruntergeladen. Doch nur 1,7 Millionen Nutzer*innen verwenden die Games tatsächlich täglich. Letzten Endes bleibt das Interesse der Kund*innen bisher also überschaubar. Das hält Netflix jedoch nicht davon ab, das Portfolio auszubauen. Zum einen hat man bereits externe Entwicklerstudios übernommen. Zum anderen will man noch vor Ende 2022 den Spielekatalog auf rund 50 Titel aufstocken.

Netflix kann mit seinen Spielen bisher nur wenige Kunden begeistern.
Netflix kann mit seinen Spielen bisher nur wenige Kund*innen begeistern. | Bild: Netflix

Netflix krankt unter einem Abonnent*innenschwund und will mit neuen Strategien wieder für Zuwachs sorgen. Unter anderem möchte man strenger gegen das Account- bzw. Passwort-Sharing vorgehen und in Zukunft einen günstigeren, werbefinanzierten Tarif etablieren. Auch die Einbindung von Spielen ist eine Maßnahme. Denn gegenüber Investor*innen ließ man verlauten, dass man nicht nur andere Streaming-Anbieter wie Amazon Prime Video, Apple TV+ oder Disney+ als direkte Konkurrenz betrachte, sondern etwa auch die Kurzvideoplattform TikTok und den digitalen Spiele-Shop Epic Games Store.

Netflix tüftelt seine Gaming-Strategie aktuell noch aus

Die Android und iOS-Spiele von Netflix müssen allerdings als separate Apps heruntergeladen werden, was vielen Abonnent*innen eventuell gar nicht bewusst ist. Auch der Ko-CEO, Greg Peters, gab schon zu, dass sein Arbeitgeber derzeit noch Monate oder gar Jahre davon entfernt sein, das Geschäft mit den Spielen wirklich zu perfektionieren. Man wolle aber weiterhin damit experimentieren. Es sei auch möglich, dass man neue Partnerschaften eingehe. So könnte Netflix möglicherweise bekannte Marken von großen Publishern lizenzieren. Konkrete Ankündigungen dazu bleiben aber noch aus.

So nutzt Netflix auch seine bisherigen Spiele wie Stranger Things: 1984 in erster Linie als Werkzeug, um die Kund*innen an seine Marken zu binden. Beispielsweise soll noch in diesem Jahr der neue Titel Queen’s Gambit Chess erscheinen – passend zur Serie Das Damengambit. Ansonsten bleibt der Streaming-Anbieter aber vage, wie man in Zukunft vorgehen möchte. Man hält sich viele Optionen offen, scheint aber noch keine klare Strategie ausgetüftelt zu haben.

Klar ist, dass die Spieleentwicklung geld- und zeitintensiv ist. Es muss sich zeigen, ob Netflix hier den richtigen Weg geht oder sich mehr auf seine Kernkompetenzen besinnen sollte. Vielleicht wäre da viel mehr Cloud-Gaming eine passende Alternative, anstatt der bisher veröffentlichten Mobile Games?

Hast du bereits Spiele von Netflix genutzt? Oder hast du daran kein Interesse? Denkst du, der Streaming-Anbieter wird mit Games noch auf Erfolgskurs kommen?

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