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Netflix-Maßnahmen gegen Account-Sharing erreichen die nächste Stufe

Netflix führt in Ländern wie Argentinien neue Maßnahmen gegen das Account-Sharing ein. Bis Ende des Jahres dürfte man wohl auch in Deutschland ansetzen.
Netflix erweitert sein Vorgehen gegen Account-Sharing. Bild: Netflix

Netflix hat in einigen Regionen wie Chile, Costa Rica und Pero bereits damit begonnen, Maßnahmen gegen das Account-Sharing einzusetzen. So kündigte der Streaming-Anbieter an, dass weltweit gegen das Teilen von Passwörtern vorgegangen werde. Du darfst natürlich weiterhin mit Menschen am selben Wohnort dein Passwort teilen bzw. mehrere Profile nutzen, um auf Netflix zuzugreifen. Der Streaming-Anbieter will jedoch unterbinden, dass Personen aus mehreren Haushalten dasselbe Konto verwenden. In der Vergangenheit hatte man dies stillschweigend geduldet. In einigen Ländern gehen die Maßnahmen gegen das Account-Sharing langsam in die heiße Phase.

So erklärt Netflix, dass man ab August 2022 in Argentinien, der Dominikanischen Republik, El Salvador, Guatemala und Honduras die neue Funktion “Add a Home” (“Ergänze einen Haushalt”) einführen werde. Pro ergänzentem Haushalt müssen dann 2,99 US-Dollar im Monat, aktuell umgerechnet 2,92 Euro, gezahlt werden. Maximal können Abonnent*innen in der Stufe “Basis” einen Haushalt auf diese Weise ergänzen. Wer “Standard” abonniert hat, kann bis zu zwei Haushalte gegen die genannte Gebühr hinzufügen. Premium-Nutzer*innen dürfen schließlich bis zu drei Haushalte zu ihrem eigenen addieren.

Netflix will Trittbrettfahrer, die nicht für den Dienst zahlen, nicht mehr dulden.
Netflix will Trittbrettfahrer, die nicht für den Dienst zahlen, nicht mehr dulden. | Bild: Charles Deluvio

Gleichzeitig will Netflix neue Einstellungsmöglichkeiten einführen. Durch jene können die Kontoinhaber*innen dann jederzeit Haushalte wieder entfernen. So sollen sie die Kontrolle darüber behalten, wer den jeweiligen Netflix-Account nutzt. Der Streaming-Anbieter begründet den neuen Schritt damit, dass man nur so gewährleisten könne, dass in Zukunft ausreichend Ressourcen für Investitionen in neue Inhalte zur Verfügung stünden. Deswegen führt man etwa auch einen werbefinanzierten Tarif ein.

Netflix könnte zum Pionier werden

Netflix gilt als Pionier im Bereich des Videostreamings. Allerdings musste man zuletzt einen Abonnent*innenschwund hinnehmen. Der Anbieter selbst führt das offenbar auch darauf zurück, dass viele Menschen Netflix bei Freund*innen und Bekannten als Trittbrettfahrer über geteilte Passwörter mitbenutzen, aber nicht dafür zahlen. Kritisch kann man aber auch hier die Preiserhöhungen der letzten Jahre betrachten. Denn Netflix bietet z.B. erst ab dem Premium-Abo 4K und HDR / Dolby Vision, welches mittlerweile 17,99 Euro im Monat kostet. Disney+ bietet beides etwa in seinem Standard-Tarif für 8,99 Euro im Monat. Auch Konkurrenten wie Amazon Prime Video oder Apple TV+ sind günstiger.

Netflix führt “Add a Home” bereits in einigen Ländern ein. | Bild: Netflix

Klar sollte für Kund*innen sein: Auch andere Streaming-Anbieter werden genau beobachten, wie sich Netflix Maßnahmen gegen Account-Sharing auswirken. Sollten sie tatsächlich zu einem Zustrom von Kund*innen führen, dürfte die Konkurrenz sich rasch daran ein Beispiel nehmen. Derzeit dulden Disney+ und Co. das Account-Sharing ebenfalls noch stillschweigend, aber das ist keineswegs in Stein gemeißelt.

Nutzt du Netflix? Wie zufrieden bist du mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis des Streaming-Anbieters? Wirst du dabei bleiben, wenn für das Teilen des Kontos mit anderen Haushalten eine Gebühr anfällt? Oder ist das für dich ein Kündigungsgrund?

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