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Diese Daten sammelt dein Smart-TV: Neuer Bericht spricht von „Datenschutz-Albtraum“

Smart-TVs dienen nicht mehr dir, sondern der Werbeindustrie. Ein Bericht warnt davor, dass dies schon jetzt ein "Datenschutz-Albtraum" sei.
Smart-TVs mit Google TV sind für aggressive Werbung bekannt. Bild: Google

Aktuelle Smart-TVs bieten dir viel Komfort. In Zukunft soll dabei sogar künstliche Intelligenz eine immer größere Rolle spielen. Das hat beispielsweise Samsung gerade erst angekündigt. Doch hinter den Kulissen sieht es so aus: Schaust du auf deinen Fernseher, schaut der heimlich zurück. Denn fleißig sammelt man Daten zu deinem Nutzungsverhalten, wertet sie aus und verkauft sie teilweise weiter. Ein neuer Bericht aus den Vereinigten Staaten spricht sogar ganz deutlich von einem „Datenschutz-Albtraum“.

Dazu möchten wir einwerfen: Der Bericht des Center for Digital Democracy (CDD) bezieht sich eben auf die USA. Dort sind die Gesetze zu Datenschutz und Privatsphäre deutlich lascher als in der EU bzw. in Deutschland. Dennoch betreffen die angesprochenen Probleme grundlegend auch unsere Breitengrade. Beispielsweise hat ja Amazon gerade erst angekündigt, mehr Werbung in Prime Video einbinden zu wollen – zum Ärger des Verbraucherschutzes. Oder wir denken an LG, welche klammheimlich Werbung auf dem Bildschirmschoner unter webOS eingeführt haben.

Letzten Endes läuft es so: Hersteller von sowohl Fernsehern als auch Streaming-Playern wollen nach dem eigentlichen Verkauf der Geräte weiter mit dir Geld verdienen. Deswegen sammeln sie deine Nutzungsdaten und möchten dich mit immer mehr Werbung bombardieren. In den USA landen dabei immer persönlichere Daten im Pool der Unternehmen. Etwa Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Familienstand, politische und religiösen Interesse und mehr. Für die Werbeindustrie sind die gesammelten Informationen Gold wert.

Smart-TVs sammeln Daten – auch wenn du externe Zuspieler nutzt

Du liegst bedauerlicherweise falsch mit der Annahme, dass du den Datenkraken entgehen könntest, wenn du vorwiegend externe Zuspieler wie einen Ultra HD Blu-ray Player oder eine Spielekonsole einsetzt. Denn die Hersteller der Smart-TVs verwenden eine Technik namens Automatic Content Recognition (ACR). Diese ist direkt in die Betriebssysteme integriert und erkennt automatisch, was auf deinem Bildschirm angezeigt wird. Welche YouTube-Kanäle du abonniert hast, welche Games du an der PlayStation 5 zockst oder welche Blu-rays du dir ansiehst – all das kann ACR im Hintergrund erfassen.

Der Bericht des CDD deckt auch auf, welche Unternehmen besonders fleißig und umfangreich Daten zusammenraffen. Vorn mit dabei sind z. B. Roku, Google bzw. YouTube, Disney, Amazon, LG, Samsung und Vizio. Man rät dabei auch, vermeintlich „kostenlose“ Angebote wie die LG Channels oder Samsung TV Plus zu meiden. Letzten Endes würden sich derlei FAST-Angebote, zu denen auch Pluto TV zählt, immer durch umfangreiche Datenerhebungen finanzieren. Statt direkt mit Geld zahlst du also mit deinen Daten, die für Werbezwecke Verwendung finden.

Der Apple TV 4K verzichtet im Gegensatz zu anderen Streaming-Playern weitgehend auf Werbung.
Der Apple TV 4K verzichtet im Gegensatz zu anderen Streaming-Playern weitgehend auf Werbung. | Bild: Apple

Willst du der geballten Datensammelei und Werbung entkommen, bleibt im Grunde nur, deinen Smart-TV offline zu nutzen. Im Idealfall schickst du ihn nur für Updates temporär ins Internet. Beachtlich: Im Bericht des CDD findet zudem der Apple TV 4K keinerlei Erwähnung. Apple verzichtet im direkten Vergleich mit Konkurrenzprodukten weitgehend auf Werbung und Co.

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