Panasonic erwägt Verkauf des TV-Geschäfts

Panasonic bietet hervorragende Smart-TVs an, wie unsere Tests auch immer wieder unterstrichen haben. Der OLED Z95A konnte uns 2024 etwa restlos begeistern und Platz 1 unserer Bestenliste sichern. Dabei beschreitet das japanische Traditionsunternehmen mit seinen Fernsehern inzwischen neue Wege. Denn es nutzt für seine Premiummodelle nicht mehr das hauseigene My Home Screen, sondern Amazon Fire TV. Für diesen Weg hat man sich entschieden, um seinen Kund:innen eine breitere App-Vielfalt zu garantieren. Doch jetzt gibt es eine Hiobsbotschaft: Panasonic könnte seine TV-Sparte verkaufen.
Umstrukturierungen und bröckelnder Markt
Das ist kein Gerücht, sondern wurde vom Präsidenten des Unternehmens, Yuki Kusumi, selbst bestätigt (via Nikkei). Ursache sind die fallenden Marktanteile im Segment für Smart-TVs. Aber auch noch nicht aufgefangene Investitionskosten im Bereich von etwa Automobil-Batterien, die strukturelle Reformen erforderlich machen.
Hielt Panasonic etwa in den 2010er Jahren noch rund 20 Prozent in Japan, so sind es mittlerweile nur noch ca. 12,8 Prozent. Weltweit ist man noch deutlicher in den niedrigen, einstelligen Bereich abgerutscht. Die Tendenz ist weiterhin fallend und auch im japanischen Markt zu beobachten – hier hat sich der Marktanteil ebenfalls fast halbiert. Das japanische Traditionsunternehmen hat sowohl Probleme gegen chinesische Konkurrenten wie Hisense und TCL anzukommen als auch es mit den südkoreanischen Platzhirschen in Form von LG-Fernsehern und Samsung-TVs aufzunehmen.

Im Zuge von Restrukturierungen will Panasonic sich nun auf seine Wachstumssegmente fokussieren. Fernsehgeräte gehören da leider aktuell eben nicht dazu. Deswegen wägt man ab, die TV-Sparte entweder zu verkleinern oder gleich komplett abzustoßen. Gleichzeitig betont der Chef des Unternehmens, dass aktuell noch keine finale Entscheidung gefallen sei. Es gibt somit noch Hoffnung.
Panasonic könnte am Finden eines Käufers scheitern
Der Präsident von Panasonic räumt zudem ein, dass es schwierig sein könnte, einen Käufer für die TV-Sparte zu finden. Auch wenn der Verkaufswille also vorhanden ist, spielen noch andere Umstände eine zentrale Rolle. Die Zukunft der TV-Abteilung hängt auch davon ab, wie Investor:innen und potenzielle Geschäftspartner:innen die zukünftigen Erfolgschancen der Sparte bewerten.
Panasonic will sich umfassend neu aufstellen, um schnellere Geschäftsentscheidungen zu ermöglichen und seine laufenden Kosten zu senken. Ob der Ausstieg aus dem TV-Markt dabei ein guter Weg ist, lässt sich schwer vorhersagen. Auch andere japanische Hersteller haben dabei Probleme, mit der chinesischen und südkoreanischen Konkurrenz mitzuhalten. Toshiba etwa, einst ebenfalls eine japanische Traditionsmarke, wird inzwischen vom türkischen Anbieter Vestel vertrieben. Und auch Sonys Marktanteile sind in den vergangenen Jahren deutlich gesunken.
Wir hoffen natürlich, dass uns Panasonic als TV-Hersteller erhalten bleibt. An der Produktqualität dürfte der mangelnde Erfolg nicht liegen. Eher vermuten wir, dass viele Kund:innen aufgrund der niedrigeren Verkaufspreise am Ende oft doch zu chinesischen oder südkoreanischen Fernsehgeräten greifen. Auch wenn sie sich, wenn es um die Fernseher mit der besten Bildqualität geht, nicht verstecken müssen: