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HDMI 2.1-Kabel: Was muss ich beachten?

Fast alle Hersteller von TV-Geräten und Soundbars werben mit „HDMI 2.1“. Was heißt das für deine HDMI Kabel? Wir klären, worauf du achten musst, damit du die Vorteile von HDMI 2.1 auch voll nutzen kannst. Und welchen Fehler du nie machen solltest.
HDMI 2.1 Kabel: Ultra High Speed HDMI Kabel Bild: HDMI.org

HDMI, das High Definition Multimedia Interface ist die digitale Verbindung für beste Bild- und Tonübertragung. HDMI 2.1 verspricht eine größere Datenbandbreite, mehr Bilder pro Sekunde, 8K-Auflösung und mehr Audiokanäle. Und das sind nur einige der technischen Möglichkeiten von HDMI 2.1. Solltest du jetzt auf HDMI 2.1-Kabel umsteigen, oder kannst du dir die Ausgaben nsparen? Was du über HDMI 2.1 und die Kabel wissen musst, erfährst du hier!

Brauche ich für einen neuen Fernseher auch neue HDMI-Kabel?

  • Kaufe nur dann neue HDMI-Kabel, wenn es nötig ist!
  • Ältere Kabel können HDMI 2.1

Auch wenn dein neuer TV oder die neue Soundbar HDMI-2.1-Anschlüsse haben: Du kannst erst einmal ganz entspannt deine bisherigen HDMI-Kabel weiterhin nutzen! Dies gilt besonders dann, wenn deine HDMI-Strippen bereits als HDMI High Speed oder HDMI High Speed with Ethernet gekennzeichnet und nicht länger als 2 oder 3 Meter sind. Qualitativ hochwertige Kabel sind in der Praxis auch neuen, anspruchsvolleren Aufgaben gewachsen.  Selbst dann, wenn sie zum Kaufdatum vielleicht mit „3D-tauglich“ oder „für 4K geeignet“ angepriesen wurden, und HDMI 2.1 noch lange nicht in Sicht war.

HDMI-Anschlüsse im Detail
Zwei der vier HDMI-Schnittstellen erlauben Gaming mit bis zu 120 Hertz in 4K – dank HDMI 2.1 im TV.

High-Speed-HDMI-Kabel verfügen seit Jahren über alle nötigen Leitungen für HDMI 2.1. Aber wie soll das gehen, dass ein „Full-HD-Kabel“ von 2015 jetzt mit HDMI 2.1 und 4K@120Hz funktioniert? Es funktioniert, weil der Aufbau im Inneren des Kabels und die Anzahl der Kontakte im Stecker dieselben geblieben sind. Mit HDMI 2.1 haben sich die Schnittstellen in den Geräten, nicht aber die HDMI-Stecker und Kabel zwischen den Geräten verändert.

HDMI-Verbindung und HDMI-Kabel

HDMI-2.1-Features erfordern bei Fernsehern, AV-Receivern und anderen Geräten entsprechend ausgerüstete HDMI-Schnittstellen. Wenn es z.B. um 8K-Video oder 4K mit 120 fps geht, ist spezielle HDMI 2.1-Hardware in den Geräten nötig.

An der inneren Verdrahtung der HDMI-Kabel hat sich mit HDMI 2.1 jedoch nichts gegenüber dem bisherigen Aufbau (der High Speed with Ethernet-Kabel) geändert. Das Neue bei HDMI 2.1: Die vorhandenen Leitungen in den Kabeln werden von den Geräten einfach anders genutzt. So kann bei HDMI 2.1 eine Leitung mehr als bisher Videosignale übertragen. Damit kann das HDMI-Kabel auch höhere Anforderungen wie 8K-Übertragung stemmen. Spezielle HDMI 2.1-Features – z.B. variable Bildraten mit VRR, ALLM oder eARC – sind ausschließlich Funktionen in den Geräten und nicht im Kabel.

Insofern können auch hochwertige vorhandene High-Speed-HDMI-Kabel den neuen Herausforderungen von HDMI 2.1 durchaus genügen.

So ist es ein vermeidbarer Fehler, direkt mit dem neuen Gerät die Kabel auszutauschen. Erst wenn es erkennbar an der Performance hapert und andere Fehlerursachen ausscheiden, solltest du die Kabel probehalber tauschen.

HDMI 2.1 bei Blu-ray-Player, Soundbar und Konsolen

Vielleicht wunderst du dich, dass es keinen Blu-ray-Player oder DVD-Abspieler mit HDMI 2.1 gibt? Der Grund ist einfach der, dass HDMI 2.0a  oder 2.0b für alles, was ein voll ausgestatteter 4K-Player kann, völlig ausreicht. Selbst das Top-Modell Panasonic DP-UB9004 braucht nicht mehr.
Für Soundbars gilt: HDMI-2.1-Features wie eARC oder Dolby Atmos sind zwar wichtig, aber auch sie erfordern kein neues Kabel.

Die neuesten Spielekonsolen bieten 4K und HDR mit 120 Bildern pro Sekunde, die alte HDMI-Kabel unter Umständen überfordern könnten.

Auf die HDMI-Anwendung kommt es an

HDMI 2.1 hat viele Facetten und Features, für die du bestimmt kein neues Kabel anschaffen musst. Zum Beispiel den erweiterten HDMI-Ton-Rückkananal eARC, der auch Dolby Digital in bester Auflösung transportiert. Oder den Auto Low Latency Mode ALLM, der deinen TV automatisch auf Gaming-Betrieb umschaltet. Typische HDMI 2.1-Funktionen wie VRR, ALLM, eARC, und so weiter sind allein Sache der Gerätetechnik, und nicht des Kabels dazwischen!

Spannend für neue HDMI-Strippen wird es, wenn du einmal ein Video mit 8K-Auflösung oder Ultra-HD mit 120 Bildern pro Sekunde (4K@120Hz) übertragen wirst. Die Konsolen Xbox Series X und die Playstation 5 können das beispielsweise schon. Doch sind derzeit auch deren 120-Hz-Videosignale noch weit von der Datenrate 48 Gbps entfernt, die HDMI 2.1 im Höchstfall theoretisch vorsieht.

Bildauflösungen im Vergleich
Ein Full-HD, 4K und 8K Bild und die jeweilige Auflösung im Vergleich. | Bild: HDMI.org

Wenn du ohnehin ein neues HDMI-Kabel benötigst, macht es natürlich Sinn, direkt ein Ultra High Speed HDMI-Kabel zu kaufen. Denn damit bist du auf der sicheren Seite, wenn die neuen Features mehr und mehr Einzug in TVs, AV-Receiver und Konsolen halten.

Neue HDMI-Kabel: Muss HDMI 2.1 draufstehen?

  •  HDMI Ultra High Speed with Ethernet ist das korrekte Label
  • „HDMi 2.1“ sagt eigentlich nichts über Qualität des Kabels aus

Klare Antwort: Nein. Zwar findest du massenhaft Angebote von sogenannten HDMI-2.1-Kabeln, doch eine aufgedruckte HDMI-Version ist keine verbindliche Aussage über die Qualität des HDMI-Kabels.

Die einzige zuverlässige Angabe, die du auf einem neuen HDMI-Kabel finden solltest, heißt „HDMI ULTRA HIGH SPEED“. Daher wäre „HDMI-2.1-Kabel in Profiqualität“ ohne das Ultra-High-Speed-Label ein Risikokauf, von dem wir abraten. Das Label HDMI Ultra High Speed dürfen nur solche Kabel tragen, die auch die Prüfung für 48 Gbps Datenrate bestanden haben und damit besonders zukunftssichere Übertragungseigenschaften haben.

HDMI 2.1 Kabel Bandbreite
Ultra High Speed HDMI Kabel können wesentlich höhere Datenmengen in kurzer Zeit übermitteln, die etwa bei 4K mit 120 fps anfallen würden. | Bild: HDMI.org

HDMI 2.1 öffnet erstmals die Welt zur Übertragung von 8K-Signalen über ein HDMI-Kabel. Da es aktuell noch keine Geräte gibt, die „echtes“ 8K per HDMI an den Fernseher liefern, spielt die extrahohe Auflösung bei der Schnittstelle zwischen Fernseher und externen Zuspielern zunächst nur eine theoretische Rolle. Denkbar wären etwa Streaming-Boxen mit 8K-Ausgang; mit 8K-Blu-ray ist eher nicht zu rechnen. Derzeit sind 8K-TVs noch hochpreisig und selten. Doch die Zahl der 8K-Geräte wächst bei Herstellern wie LG oder Samsung immer weiter.

 

Muss Ultra High Speed auf dem Kabel stehen?

Im Prinzip ja! HDMI Kabel mit dem offiziellen Prüfsiegel von HDMI.org sind rar auf dem Markt und verhältnismäßig teuer. Die Eigenschaften von „Ultra High Speed with Ethernet“ sichern aber viele Anbieter auf eigene Faust zu, und sparen sich die Gebühren für die Zertifizierung. Bekannten Marken wie HAMA, Sommer Cable oder InAkustik kannst du meiner Meinung nach vertrauen.

 

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