OLED-Fernseher immer beliebter: TV-Markt insgesamt rückläufig
Der Markt für Fernsehgeräte ist im ersten Quartal 2023 mit 1,1 Mio. verkauften TVs weiter rückläufig gewesen. Eine Überraschung ist das freilich nicht. Hohe Energie- und Lebensmittelkosten bzw. die allgemeine Inflation dämpfen die Kauflust der Menschen. Spannenderweise trotzen aber gerade die OLED-Modelle dem Trend. Sie haben sich laut den Marktforschern der GfK (Growth from Knowledge) im ersten Quartal 2023 in Deutschland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10 % besser verkauft. Modelle wie der frisch von uns getestete LG B3 erfreuen sich also wachsender Beliebtheit.
So erreichen OLED-TVs in Deutschland mittlerweile einen Marktanteil von insgesamt 17 % an den verkauften Fernsehern. Als Vergleich: 2019 waren es nur 5 %. Der Anteil der verkauften OLEDs an der Gesamtmenge der abgesetzten TVs hat sich also mehr als verdreifacht. Verantwortlich sind dafür mehrere Faktoren. Zum einen gibt es OLED-TVs erst ab der gehobenen Mittelklasse bzw. vorwiegend im Premium-Segment. Und generell geht die Tendenz der Käufer:innen eher zu hochwertigen Fernsehern. Obendrein sind die Adressat:innen von hochpreisigeren TVs meist mit einem guten Einkommen ausgestattet und daher weniger durch die aktuelle Inflation eingeschränkt.
Technisch können zudem selbst LCDs mit Mini-LED-Hintergrundbeleuchtungen nicht mit der Präzision der OLEDs mithalten. So erlauben es die OLED-TVs dank selbstleuchtender Pixel, perfektes Schwarz und perfekte Kontraste zu zeigen – und eine exaktere HDR-Darstellung. Mittlerweile schwinden zudem auch die Helligkeitsvorteile der LCDs. Etwa verwendet LG für neue Modelle wie den G3 Mikro-Linsen, welche die Leuchtkraft auf ca. 2.000 Nits erhöhen.
OLED-Fernseher gibt es mittlerweile in fast allen Preisklassen:
OLED und Kopfhörer sorgen auf dem Markt für Lichtblicke
Schaut man sich den breiteren Markt für Audio- und TV/-Video-Geräte im ersten Quartal 2023 an, dann gingen die Umsätze dennoch im ersten Quartal 2023 um rund 6 Prozent zurück – auf 1,6 Mrd. Euro. Für einen Lichtblick sorgten eben den OLED-Fernsehern auch noch Kopfhörer. Die Analysten geben an, dass sich der Umsatz mit Kopfhörern in Deutschland seit 2018 sogar verdoppelt habe. Auch hier vermuten wir unterschiedliche Gründe. Zum einen verwenden immer mehr Nutzer:innen TWS-Kopfhörer in Kombination mit mobilen Endgeräten. Zum anderen hat die zunehmende Arbeit im Home-Office ebenfalls zu einem Schub geführt.
Ansonsten ist erwähnenswert, dass mittlerweile 96 % der in Deutschland verkauften TVs „smart“ sind. Hiermit sind Geräte gemeint, die zusätzliche Apps und Mediatheken verwenden können. Obendrein gibt es immer weniger Full-HD-Geräte. 77 % der verkauften Fernseher, egal ob OLED oder LCD, lösen mittlerweile mit 4K oder 8K auf. Allerdings verbleibt in einem Bereich Fragmentierung: Nur 22 % der verkauften TVs beherrschen alle gängigen statischen und dynamischen HDR-Verfahren.
Das heißt: Meistens musst du dich entscheiden, ob du z. B. HDR10+ oder Dolby Vision verwenden möchtest. Die wenigsten Fernseher sind für beides gerüstet. Kein Wunder: LG etwa hat sich voll und ganz auf die Seite von Dolby Vision geschlagen, während Samsung HDR10+ vorantreiben will.