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Kabelfernsehen 2025: Schwarz wird das Bild bei so gut wie niemandem

Auch nach dem Wegfall des Nebenkostenprivilegs bleibt das Kabelfernsehen beliebt. Schwarz geworden ist das Bild bei Betroffenen selten.
Das Kabelfernsehen bleibt auch nach Wegfall des Nebenkostenprivilegs breit verfügbar. Bild: Fran Jacquier via Unsplash

Am 1. Juli 2024 ist in Deutschland das sogenannte Nebenkostenprivileg abgeschafft worden. Das bedeutet, dass Vermieter:innen die Gebühren für das Kabelfernsehen nicht mehr über die Miete abrechnen dürfen. Denn Gerichte haben entschieden, dass jeder Haushalt selbst entscheiden können muss, ob und wie das lineare TV-Programm empfangen werden soll. Schließlich gibt es ausreichend Alternativen wie Satellit, IPTV oder auch OTT-Angebote wie waipu.tv oder Zattoo. Laut den Marktforscher:innen der AGF Videoforschung GmbH ist das Bild bei so gut wie niemandem tatsächlich schwarz geworden.

Die AGF liefert seit rund drei Jahrzehnten Messungen zu TV- und Onlinevideo-Reichweiten. In Bezug auf das Kabelfernsehen hat man durch eine gemeinsame Erhebung mit Kantar den aktuellen Status quo erfasst. Demnach wissen inzwischen 92,6 Prozent der betroffenen Miet-Haushalte über den Wegfall des Nebenkostenprivilegs Bescheid. Das ist ein erheblicher Anstieg, denn vor ca. einem Jahr waren es nur 53,4 Prozent. Die Mehrheit hat sich zudem darum gekümmert, weiter den TV-Empfang zu sichern. Das gilt für 68,9 Prozent der befragten Haushalte. Weitere 4,3 Prozent hatten sowieso schon vor dem Stichtag eine weitere Empfangsart zur Verfügung und mussten daher gar nicht handeln.

Das Kabelfernsehen hat zwar Kunden verloren, bleibt aber ein zentraler TV-Empfangsweg.
Das Kabelfernsehen hat zwar Kunden verloren, bleibt aber ein zentraler TV-Empfangsweg. | Bild: AGF

62,1 Prozent der Befragten haben selbst einen neuen Kabelvertrag abgeschlossen. Weitere 6,8 Prozent sind hingegen auf andere Empfangswege umgestiegen. Sie sind also Anbietern wie Vodafone, die im Vorfeld groß für das Kabelfernsehen trommelten und rund zwei Millionen Kunden verloren haben, abhandengekommen. Spannend ist sicherlich, dass 26,6 Prozent der Haushalte zwar von der Abschaffung des Nebenkostenprivilegs betroffen sind, sich aber nicht um den weiteren TV-Empfang gekümmert haben.

Kabelfernsehen: Schwarzsehen wird von den Anbietern (noch) weitgehend hingenommen

Doch auch wenn mehr als ein Viertel der betroffenen Haushalte tatenlos geblieben sind, geben nur 10,3 Prozent der insgesamt Befragten an, dass sie nun tatsächlich kein Kabelfernsehen mehr empfangen könnten. Auf ein schwarzes Bild stoßen also nur sehr wenige Zuschauer:innen. Das hat gleich mehrere Gründe. So ist es für die Anbieter relativ aufwendig, Kund:innen wirklich abzuklemmen. Denn dafür müssen sie die Haushalte aufsuchen und die jeweiligen Anschlüsse physisch vom Netz nehmen. Dagegen spricht auch, dass einmal abgeklemmte Menschen sich vielleicht aus Trotz direkt für einen anderen Empfangsweg entscheiden.

Dazu kommt, dass die deutschen Free-TV-Sender stark von der durch das Kabelfernsehen erzielten Reichweite abhängig sind. Würden Anbieter wie Vodafone also hart durchgreifen und die Schwarzseher:innen aushebeln, würde den Programmen ein erheblicher Reichweitenverlust drohen. Zumal sie ohnehin durch die zunehmende Streaming-Konkurrenz stark unter Druck stehen. All diese Faktoren sorgen also dafür, dass auch nach dem Wegfall des Nebenkostenprivilegs die Wandlungsprozesse am Markt eher geringfügig bleiben.

Falls du auf der Suche nach einem neuen TV-Empfangsweg bist, findest du hier alle Live-TV-Anbieter, die wir getestet haben:

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