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Google TV steht vor einer ungewissen Zukunft

Google TV steht am Scheideweg. Zwar werkelt die Plattform auf Millionen von TVs, sorgt aber für Verluste. Wie lange kann das so weitergehen?
Google TV gerät als Plattform unter Druck. Bild: Sony

Google TV steht offenbar vor einer ungewissen Zukunft. Erst vor wenigen Wochen hatten wir darüber berichtet, dass der Hersteller intern die Mittel zusammengestrichen hat. Ein durchaus überraschender Schritt, denn die Plattform werkelt nicht nur auf Streaming-Playern wie dem Google TV Streamer, sondern auch auf Smart-TVs von Partnern wie Philips, Sony, TCL und mehr. Doch die Probleme gehen offenbar tief.

So können Partner Google TV als Plattform ohne große Kosten nutzen. Geld verdienen möchte Google im Anschluss mit Werbung. Man sollte eigentlich meinen, dass das ziemlich gut funktioniert. Denn wenn sich eine Firma mit Werbung auskennen sollte, dann wohl Google. Doch mit dem Verkauf von Werbeplätzen im Smart-TV-Betriebssystem läuft es eher schleppend, wie es in einem neuen Bericht von US-Medium The Verge heißt. Im Endeffekt gibt Google in jedem Jahr dreistellige Millionenbeträge für die Plattform aus, kommt aber einfach nicht in die schwarzen Zahlen.

Hersteller wie TCL nutzen Google TV als Plattform für ihre Smart-TVs.
Hersteller wie TCL nutzen Google TV als Plattform für ihre Smart-TVs. | Bild: TCL

Dabei steigen die Kosten für die Pflege von Google TV. Das gilt erst recht, wenn auch KI-Features in Zukunft eine größere Rolle spielen müssen. Da schläft auch die Konkurrenz von LG mit webOS und Samsung mit Tizen nicht. Und auch Amazon baut mit Fire TV Druck auf, konnte z. B. zuletzt Panasonic als zentralen Partner gewinnen. Inzwischen ist man bei Google wohl langsam an dem Punkt angekommen, an dem interne Fragen danach laut werden, ob sich das Millionengrab wirklich für das Unternehmen lohnt.

Google TV: Auf Millionen von Fernsehern installiert und dennoch ein Flop?

International werkelt Google TV auf Fernsehgeräten in dreistelliger Millionenhöhe. Dennoch ist die Plattform offenbar für den Hersteller aus wirtschaftlicher Sicht bisher ein Flop. So kann man zwar mit vielen TV-Herstellern als Partnern, dem breiten App-Ökosystem und den vielen Nutzer:innen werben, doch Geld verdient man mit der Plattform am Ende nicht. Und darauf kommt es Google natürlich an.

Ursprünglich hatte das Unternehmen Google TV wohl als Weg gesehen, Youtube in mehr Wohnzimmer zu bringen. Doch solche Umwege sind mittlerweile gar nicht mehr notwendig, denn die Videoplattform ist natürlich auch bei Nutzer:innen von Fire TV, webOS, Tizen und Co. längst äußerst beliebt. Und wo Google TV strauchelt, liefert Youtube dank seiner erfolgreichen Werbeeinbindung schwarze Zahlen. Deswegen sollen intern sogar viele Manager:innen argumentieren, es sei langfristig besser, Google TV aufzugeben und die entsprechenden Ressourcen direkt in Youtube zu stecken.

Noch ist die Zukunft offen. Es wäre allerdings nicht das erste Mal, dass Google ein Produkt wie eine heiße Kartoffel fallen lässt – man denke nur an den Cloud-Gaming-Dienst Stadia.

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