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Amazon Prime Video: Bald nur noch gegen Aufpreis ohne Werbung?

Amazon Prime Video könnte mittelfristig Werbung integrieren. Derzeit sollen die Verhandlungen mit möglichen Partnern bereits laufen.
Amazon Prime Video könnte es mittelfristig als Standard mit Werbung geben. Bild: Marques Thomas

Amazon bietet aktuell gleich zwei Videostreaming-Dienste an. Zum einen wäre da das komplett werbefinanzierte Angebot Freevee. Zum anderen hätten wir da Prime Video. Letzteres ist Teil des größeren Prime-Abonnements und kommt ohne Werbung aus. Doch genau das könnte sich laut einem neuen Bericht des Wall Street Journals mittelfristig ändern. Demnach verhandele Amazon aktuell mit Werbepartnern und prüfe, ob sich die Integration von Werbung in Prime Video lohnen könnte.

Lange Zeit hatte es Amazon nicht wirklich darauf angelegt, mit Prime Video hohe Einnahmen zu generieren. Wachstum war vielmehr das Ziel. So wollte man über das Videostreaming-Angebot Kund:innen in den größeren Prime-Makrokosmos locken. Denn zu dem gehören etwa auch Amazon Music, der Premium-Versand ohne Mehrkosten sowie Prime Gaming. Doch der wirtschaftliche Druck auf Amazon wächst und damit auch die Motivation, über das Streaming Umsatz zu generieren. Derzeit wägt Amazon da unterschiedliche Optionen ab.

Amazon Prime Video hat im Juni wieder viele neue Titel auf Lager - z. B. "James Bond: Keine Zeit zu Sterben".
Amazon Prime Video hat im Juni wieder viele neue Titel auf Lager – z. B. “James Bond: Keine Zeit zu Sterben”. | Bild: Universal, Warner

Dabei favorisiere Amazon wohl die Option, Prime Video als neuen Standard mit Werbung zu versehen. Das würde also erst einmal für alle Abonnent:innen greifen. Wer das Streaming-Angebot dann ohne Werbeanzeigen nutzen möchte, soll einen Aufpreis zahlen. In Stein gemeißelt ist dies aber noch nicht. So sollen sich Amazons Pläne derzeit noch in einem sehr frühen Stadium befinden. Es ist also auch möglich, dass man das ganze Konzept noch über Bord wirft.

Prime Video wäre nicht der erste Streaming-Anbieter mit Werbung

Auch Netflix hat schon einen werbefinanzierten Tarif eingeführt. Doch im Unterschied zu den Plänen für Prime Video handelt es sich dabei um eine zusätzliche Option. Die werbefreien Abonnements blieben unangetastet. Amazon würde, nach aktuellem Stand, das aktuelle Abonnement mit Werbung zersetzen und die bisherige, werbefreie Variante zum teureren Zusatzangebot umwandeln. Das dürfte bei vielen Nutzer:innen schlecht ankommen. Insofern wird der Online-Riese da genau abwägen müssen.

Offenbar haben Amazon viele Werbepartner von Freevee gebeten, auch bei Prime Video Werbung zuzulassen. Denn dort finden sich noch attraktivere Premium-Inhalte wie “Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht”, “The Boys” oder auch “Citadel”. Die Unternehmen und Marken erhoffen sich, über Werbung in jenen Formaten noch mehr Menschen zu erreichen und sind offensichtlich auch bereit dafür zu bezahlen. Für Amazon wären die so zu erzielenden Einnahmen wiederum willkommen, um die kostspieligen Eigenproduktionen zu finanzieren.

Immerhin: Amazon hat wohl zum Ziel, die Werbeunterbrechungen möglichst kurzzuhalten. Wir gehen dennoch davon aus, dass die Pläne eher kontrovers aufgenommen werden, sollten sie denn umgesetzt werden.

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