Startseite Heimkino Dolby-Atmos-Konkurrenz von Google und Samsung: Das wissen wir bisher über das neue Format IAMF

Dolby-Atmos-Konkurrenz von Google und Samsung: Das wissen wir bisher über das neue Format IAMF

Das neue 3D-Formate IAMF, welches es mit Dolby Atmos und DTS:X aufnehmen soll, wird angeblich 2024 die ersten Geräte erreichen.
Samsung und Goolle stellen Atmos-Alternative IAMF vor Bild: Samsung

Im Heimkino kannst du 3D-Sound bereits über unterschiedliche Formate genießen. Am bekanntesten ist sicherlich Dolby Atmos. Mit DTS:X gibt es leistungsfähige Konkurrenz, die nicht vernachlässigt werden sollte, andere Rivalen wie Auro-3D fristen hingegen ein Nischendasein. Die Nachricht Ende 2023, dass sich mit Samsung ein neuer Duellant anbahnt, weckt Hoffnung: Während Dolby Atmos und DTS:X Lizenzgebühren verlangen, soll die gemeinsam mit Google entwickelte Technik „Immersive Audio Model and Formats“ (IAMF) Open-Source und lizenzfrei sein. Glaubt man einem Medienbericht, dürfte IAMF schon 2024 in die Verteilung gehen – doch wie groß sind die Chancen wirklich?

Laut Samsung arbeitet man schon seit 2020 bei Samsung Research an IAMF. Gemeinsam mit Google und der Alliance for Open Media (AOM), die auch hinter dem effizienten Videocodec AV1 steht, möchte man die Adoption von 3D-Audio vorantreiben. Dabei darf man gespannt sein, ob und wann sich noch weitere Mitglieder der AOM zur neuen Technik bekennen werden. Immerhin gehören der Organisation zum Beispiel auch Amazon, Microsoft und Netflix an.

IAMF von Google und Samsung soll es mit Dolby Atmos aufnehmen.
IAMF von Google und Samsung soll es mit Dolby Atmos aufnehmen. Die persönliche Anpassung des Audiosignals, wie oben am Beispiel eines Fußballspiels verdeutlicht, ist laut Samsung einer der Kernpfeiler. | Bild: Samsung

Dabei schreibt Samsung IAMF drei wichtige Säulen zu. Die erste ist, dass die Technik auch die vertikale Tonausgabe ermöglicht, also eben Höhenkanäle. Das sei neu im Bereich der Open-Source-Audiocodecs. Die zweite sieht man in der KI-basierten Szenenanalyse. So können etwa bestimmte Szenen und ihre Audioinhalte analysiert werden, um spezifische Objekte hervorzuheben. Als dritte Säule bewertet Samsung personalisiertes Audio. Damit meint man, dass die Hörer:innen den Klang selbst anpassen können. Du kannst etwa bei einem Fußballspiel den Kommentator hervorheben – oder alternativ die Spielgeräusche. Das verdeutlicht auch das obige Bild.

IAMF: Vorteil gegenüber Dolby Atmos und DTS:X dank Offenheit (Open-Source)

Dennoch wird es am Markt schwierig werden, eine neue Technik für 3D-Audio fest zu verankern. Denn IAMF kommt spät, sodass Dolby Atmos längst vorherrscht. Dabei will man Partner aus der Industrie aber mit einem entscheidenden Vorteil locken: Quelloffenheit (Open-Source). Für die Verwendung von IAMF sollen keine Lizenzgebühren anfallen. Ob das jedoch hilft, ist fraglich. Mit einem ähnlichen Kniff versuchte Samsung schon HDR10+ aufzubauen, welches trotzdem im direkten Vergleich mit Dolby Vision in einer Nische vor sich hinvegetiert.

Ob es also mit IAMF besser laufen wird? Das muss die Zeit zeigen. Jedenfalls verspricht Samsung ein vollständiges Open-Source-Framework für 3D-Audio, das von der Erstellung bis zur Wiedergabe reicht. Man arbeitet sogar schon an einer erweiterten Version der Technik, die dann über das Heimkino hinauswachsen soll. Entsprechend könnte der 3D-Audio-Standard auch für Mobilgeräte wie Smartphones und Tablets sowie Games eingesetzt werden. Auch hier lohnt jedoch abermals der Blick auf HDR10+, welches Samsung ebenfalls in Spielen etablieren wollte. Nach Jahren des Stillstandes erschien dann 2023 ein einziges Spiel mit dem Standard.

Samsung will mit Google eine Konkurrenz zu Dolby Atmos und DTS:X aufbauen.
Samsung will mit Google eine Konkurrenz zu Dolby Atmos und DTS:X aufbauen. Die verantwortlichen Samsung-Entwickler scheinen mit dem Ergebnis bisher zufrieden zu sein. | Bild: Samsung

Fällt 2024 der Startschuss?

Ob es mit IAMF anders laufen wird? Immerhin: Im Rahmen der CES 2024 hat Samsung gegenüber Chris Chinnock von insightmedia.info erklärt, dass der Standard 2024 erste Fernseher und Soundbars der Marke erreichen wird. Auch die Videoplattform YouTube wird die 3D-Audio-Technik noch in diesem Jahr einbeziehen. Letzteres ist besonders spannend, da YouTube bisher keine Optionen für 3D-Audio anbietet.

Laut Insight Media soll IAMF auch per Update auf ältere Hardware ausgespielt werden können. Noch hat Samsung keine konkreten Angaben dazu gemacht, ob und wann man seine Soundbars berücksichtigt.

Sollten ausreichend Content-Creator aufspringen, wäre das vielleicht schon ein guter Anfang. Führt hier also der Weg über Social Media zum Erfolg? Immerhin wäre denkbar, dass dann auch andere Videoplattformen wie TikTok nachziehen. Wir sind gespannt und halten dich natürlich auf dem Laufenden!

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