Streaming der nächsten Generation: LG Electronics bekennt sich zu AV1

Der Videocodec AV1, wurde bereits 2018 enthüllt. Mit der breiteren Einführung geht es jedoch nur schleichend voran. Der Streaming-Anbieter Netflix experimentiert bereits mit AV1 und auch die Videoplattform YouTube ist mit von der Partie. Doch was bringt dir der schlicht betitelte Codec? Nun, AV1 ist wesentlich effizienter als HEVC. Letzteres setzen Streaming-Anbieter derzeit ein, um ihre Inhalte zu codieren. Das neue Format erlaubt es, eine höhere Bildqualität mit der gleichen übertragenden Datenmenge zu erreichen. Alternativ ist es möglich, die Übertragungsrate zu reduzieren und dennoch die gleiche Qualität zu erreichen.
Das ist also verständlicherweise für Streaming-Anbieter wie Apple TV+, Netflix und Amazon Prime Video, aber auch für Videoplattformen wie YouTube oder Vimeo spannend. Denn die Übertragung der großen Datenmengen, die für Video nötig sind, ist richtig teuer. Die Anbieter könnten also mit AV1 bares Geld sparen, ohne dass es Nachteile für ihre Kunden gäbe. Aber AV1 hat ein Problem: genau genommen das Henne-Ei-Problem. So zögern Streaming-Anbieter mit der Verwendung, da es zu wenig Hardware gibt, welche den Codec verarbeiten kann. Hersteller wiederum lassen sich Zeit, da es nur wenige AV1-Inhalte gibt. Das könnte sich nun langsam ändern.

So steckt hinter dem Videocodec der Zusammenschluss Alliance for Open Media (AOMedia). Der Gruppe gehören einflussreiche Unternehmen wie Apple, Amazon, Google, Microsoft, Netflix, Nvidia und Samsung an. Jetzt stößt mit LG Electronics ein weiterer großer Player hinzu. Somit könnte es im Bereich der Smart TVs endlich mit einer schnelleren Einführung von AV1 vorangehen.
AV1 benötigt die Unterstützung großer TV-Hersteller
LG und Samsung kontrollieren gemeinsam ein Gros des internationalen Fernseher-Marktes. Sollten sie also AV1 in ihren TV-Geräten bzw. den Smart-TV-Betriebssystemen webOS und Tizen verstärkt forcieren, könnte es endlich vorangehen. Anderweitig hat Google mittlerweile Support für AV1 für Geräte mit neueren Versionen von Android TV zur Voraussetzung gemacht. Beides lässt hoffen, dass der Videocodec der AOMedia bald weiter verbreitet wird.

So hat LG Electronics bestätigt, dass man gemeinsam mit den weiteren Mitgliedern der AOMedia an der Weiterentwicklung und Verbreitung von AV1 arbeiten werde. Wir gehen einmal davon aus, dass zukünftige Fernsehgeräte von LG daher weiterhin AV1 bieten werden. Seit den CX-Modellen des Jahres 2020 bindet LG AV1 ein, ohne das jedoch groß zu bewerben. Der Beitritt zur AOMedia könnte ein Anreiz für Streaming-Anbieter sein, sich dem Codec verstärkt zu widmen. Das lohnt sich für jene eben erst, wenn die Hardware-Basis breit genug ist. Denn sie müssen quasi ihr gesamtes Angebot neu codieren, was im Hintergrund enormen technischen Aufwand bedingt.
Wäre die Unterstützung von AV1 für dich beim TV-Kauf ein Argument? Oder ist das eher ein Faktor der für dich keine große Rolle spielt?