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Spotify: Bezahloption Apple App Store offiziell eingestellt

Spotify hatte noch einige Kund:innen, die ihre Premium-Abonnements über den Apple App Store abrechnen ließen. Damit ist jetzt Schluss.
Spotify sperrt die Möglichkeit, über den Apple App Store abzurechnen. Bild: felipepelaquim

Spotify baut gerade seine Podcast-Abteilung um, um die Einnahmen zu steigern. Auch eine neue, mutmaßlich teurere Tarif-Struktur inklusive Spotify HiFi zeichnet sich am Horizont ab, zumal die Konkurrenz von Tidal gerade die Preise erhöht hat. Doch es gibt auch andere Mittel und Wege, den Geldfluss zu sichern. So erlaubt es die Plattform schon seit geraumer Zeit nicht, Premium-Abonnements als In-App-Bezahlungen über den Apple App Store laufen zu lassen, um die Provision, die sich Apple sonst einsteckt, zu umgehen. Jetzt streicht man die Option auch für die letzten Bestandskund:innen, die noch auf diese Weise zahlen.

Apple sichert sich von Entwickler:innen, die ihre Apps, In-App-Mikrotransaktionen und Abonnements über den App Store vertreiben, Provisionen. Diese betragen je nach Szenario 15 oder sogar 30 Prozent. Spotify ist das schon seit 2016 zu viel. Im Mai jenes Jahres schnitt man die Chance ab, Spotify Premium über den App Store zu abonnieren. Es hat aber ein Zeitfenster von Juni 2014 bis Mai 2016 gegeben, in welchem das Abonnieren des Premium-Tarifs via Apple möglich gewesen ist. Durch jene Bestandskund:innen floss also bisher weiterhin Geld an Apple.

Wie Variety berichtet, ist damit aber inzwischen Schluss. So sperrt man auch für die alteingesessenen Bestandsnutzer:innen die Möglichkeit, ihr Premium-Abonnement über Apple abrechnen zu lassen. Entsprechende Kund:innen erhalten aktuell eine E-Mail von Spotify. In der Nachricht weist der Streaminganbieter darauf hin, dass das Premium-Abonnement sich nach der nächsten Abrechnung automatisch in ein Free-Abo umwandeln werde.

Wie Spotify mit Preis und Angebot im Vergleich zur Konkurrenz abschneidet, kannst du dir in unserer Liste der besten von uns getesteten Streamingdienste anschauen:

Spotify verweigert Apples Provisionsmodell

Du bist betroffen und möchtest weiterhin Spotify Premium nutzen? Laut der Benachrichtigung von Spotify bleibt dann nichts anderes übrig, als nach Auslaufen des aktuellen Premium-Abos neu zu abonnieren. Dann musst du eine andere Zahlungsmethode wählen – etwa PayPal oder Kreditkarte. Die schwedische Firma hat diesen Strategiewechsel bereits offiziell bestätigt. Dass sich Spotify und Apple nicht so ganz grün sind, ist aber nichts Neues. So hatte sich der Musik-Streaminganbieter auch schon bei der EU-Kommission über Apple beklagt. Der Vorwurf: Apple nutze seine Marktmacht, um den Wettbewerb zu verzerren. Etwa verschaffe sich der Hersteller aus Cupertino auch für das hauseigene Angebot Apple Music im App Store Vorteile.

Zumindest vom jetzigen Schritt sollten nicht allzu viele Kund:innen betroffen sein. Spotify kommt zwar weltweit auf mehr als 100 Millionen Premium-Abos, schon 2019 wurden davon aber laut Angaben von Apple lediglich ca. 680.000 über den App Store abgerechnet. Mittlerweile dürfte diese Zahl weiter gesunken sein.

Im Übrigen könnte es da für Apple ohnehin ab dem nächsten Jahr schwerer werden. So gilt das Unternehmen nach dem neuen EU Digital Markets Act (DMA) höchstwahrscheinlich als sogenannter Gatekeeper. Die finale Entscheidung dazu fällt im September 2023. Als Gatekeeper müsste Apple die Nutzung und Installation alternativer App Stores auf seinen Geräten zulassen. Dadurch würde sich das Ökosystem des Unternehmens entscheidend öffnen.

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