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Mini LED: Noch ein paar Jahre Wachstum bis zum schleichenden Ende

Die Technologie Mini LED wird sich noch für einige Jahre um Aufwind halten. Doch das Ende naht laut Marktforschern bereits.
Mini LED wird sich noch einige Jahre im Aufwind halten. Bild: TCL

Im Markt für Fernsehgeräte konkurrieren derzeit primär zwei Technologien miteinander: LCD und OLED. Die erstgenannte Technik hat schon die ehemalige Konkurrenz durch die Plasma-Technologie überdauert. Immer wieder entdecken die Hersteller neue Kniffe, um LCDs aufzubessern. Dazu zählen neben Quantenpunkten / Quantum Dots für eine verbesserte Farbwiedergabe auch Mini-LED-Hintergrundbeleuchtungen. Letztere sind nicht zu verwechseln mit Micro LED, einer neuartigen Display-Technologie. Laut den Marktforschern der DSCC dürfte die Mini-LED-Technologie in den nächsten Jahren noch einen enormen Aufwind erleben.

Viele Hersteller setzen Mini LED für ihre Premium-LCD-Fernseher ein. Doch selbst in der Mittelklasse breitet sich die Technologie aus. Neben TCL, einem Pionier bei dieser Technologie, kennen wir Mini LED unter anderem von den Samsungs Neo QLEDs wie dem QN900B oder auch LGs QNED-Modellen. Kein Wunder, dass die Auslieferungsmengen im vierten Quartal 2022 mit 5,6 Millionen Einheiten einen neuen Meilenstein erreichten. Allerdings sorgen aktuell gar nicht Fernseher für das größte Wachstum, sondern mobile Endgeräte. So verwendet Apple Mini-LED-LCDs für einige seiner iPads und auch MacBook Pro. Allein 1,6 Millionen der Panels gingen daher auf das Konto der iPads und 2,2 Millionen auf das der MacBook Pro.

Mini LED ist ein wachsender Markt, doch auch ein Ende ist bereits anhand der Grafik abzusehen.
Mini LED ist ein wachsender Markt, doch auch ein Ende ist bereits abzusehen. | Bild: DSCC

Auch im Bereich der Fahrzeuge sollen Mini-LED-LCDs etwa für Infotainment-Systeme wachsende Verbreitung finden. Wie die obige Grafik zeigt, ist bis 2027 mit anhaltendem Wachstum zu rechnen – auch bei Monitoren. Vor allem Notebooks sollen bis 2026 eine treibende Kraft für das Wachstum sein. Danach dürften es jedoch vielmehr Monitore und TVs werden. Warum? Nun, die Technik hat quasi eine Halbwertzeit.

Mini LED: OLEDs sind technisch immer noch im Vorteil

So will Apple für seine Tablets und Notebooks zunehmend auf OLED-Bildschirme setzen. Da der Hersteller aus Cupertino aber der größte Abnehmer von Mini-LED-Bildschirmen für mobile Endgeräte ist, wird dieser Wechsel einen Paradigmenwechsel für den Markt einleiten. 2024 wird Apple wohl bereits OLED-Bildschirme für seine iPads einführen. 2025 sollen ausgewählte MacBooks an der Reihe sein. Das wird dem Markt zu schaffen machen.

Anders im TV-Markt, wo sich zwar im Premium-Segment alles hin zu OLED-Fernsehern bzw. QD-OLED und möglicherweise neuen Techniken wie NanoLED verschiebt, aber Mini LED dann in der Mittelklasse relevanter wird. Mini LED könnte zudem auch für AR- und VR-Headsets bedeutsamer werden. Bis 2027 rechnet man daher bei den Analysten von DSCC mit 30,3 Millionen ausgelieferten Mini-LED-Panels pro Jahr. Erst danach werde der schleichende Abstieg folgen.

Die Verteilung der Paneltechniken unter den aktuellen Topmodellen am Markt kannst du dir in unserer Liste der besten Fernseher, die wir getestet haben, anschauen:

Was spricht denn für Mini LED? Nun, im direkten Vergleich mit traditioneller LED-Hintergrundbeleuchtung sind über die höherwertige Technologie deutlich mehr einzelne Zonen für LCDs möglich. Dadurch lässt sich die Beleuchtung filigraner ansteuern. Insbesondere die HDR-Darstellung kann so stark verbessert werden.

An die selbstleuchtenden OLED-Pixel kommt man aber dennoch nicht heran. Entscheidender Nachteil: Da die filigrane Ansteuerung der Hintergrundbeleuchtung rechenintensiv ist und Latenzen erzeugt, muss sie im Gaming-Mode zurückgefahren werden. Die Bildqualität leidet also weitaus stärker als bei OLEDs.

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