Startseite Gaming E3 offiziell eingestellt: Jahrelange Bemühungen konnten die Messe nicht wiederbeleben

E3 offiziell eingestellt: Jahrelange Bemühungen konnten die Messe nicht wiederbeleben

Die E3, lange die größte und wichtigste Messe für Videospiele, geriet in der Pandemie zunehmend in die Bedeutungslosigkeit. Nun steht ihr Ende fest.
E3 eingestellt news Bild: Florian Olivio @ unsplashed

Die Electronic Entertainment Expo, kurz E3, schließt offiziell ihre Pforten. Die Veranstalter:innen der Messer versuchten in den letzten Jahren vergeblich, die Messe wieder auf die Landkarte zu setzen. Nachdem sie im Zuge der Corona-Pandemie pausiert wurde, konnte sie nie wieder an die ehemalige Relevanz anknüpfen. Das liegt vor allem daran, dass die Hersteller von Videospielen mittlerweile eigene Events anbieten und ihre Spiele direkt beim Endkunden vermarkten ansetzten.

Nun hat der Veranstalter der E3, die ESA (Entertaiment Software Association), Konsequenzen gezogen. Am Dienstag verkündeten Sie auf X das Aus der Messe.

Die wichtigste Messe für Gaming-Neuigkeiten

Die E3 fand seit 1995 statt und galt in der Branche lange Zeit als die wichtigste Messe für Gaming. Zwar war die Gamescom in Köln deutlich besser besucht, dennoch sparten sich die Hersteller die richtig großen Ankündigungen meistens für die E3 auf. Sie war schon immer als Fachmesse ausgelegt, sprich: für den Austausch zwischen der Fachpresse und Entwickler:innen gedacht.

„Nachdem wir mehr als zwei Jahrzehnte ein Event organisierten, das als zentrale Messe der US-amerikanischen und globalen Videospiel-Industrie galt, hat die Entertainment Software Association beschlossen, die E3 nicht mehr weiterzuführen“, sagte jetzt Stanley Pierre-Louis, Präsident und CEO der ESA in einem Interview mit der Washington Post.

„Wir wissen, dass die gesamte Industrie, sowohl Spieler als auch Creator, eine große Leidenschaft für die E3 haben. Auch wir teilen diese Leidenschaft“, führt Pierre-Louis weiterhin aus. „Wir wissen, wie schwer es ist, sich von so einem beliebten Event zu verabschieden, aber es ist in Anbetracht der neuen Möglichkeiten, wie man Fans und Partner:innen erreichen kann, die richtige Entscheidung.“

Eine Vielzahl von Gründen führe zum Aus

Die E3 sah sich in den letzten Jahren mit verschiedensten Problematiken konfrontiert. Unter anderem gibt es mittlerweile einige konkurrierende Veranstaltungen. Ein Hauptgrund liegt aber in der Gaming-Branche, die sich in den letzten Jahren stark verändert hat. Die Hersteller von Videospielen mussten, bedingt durch die Corona-Pandemie, andere Wege finden, ihre Spiele an Kund:innen zu vermarkten. Viele wichen auf Online-Formate aus, die deutlich ressourcensparender und einfacher zu realisieren sind.

Bereits im Jahr 2011 etablierte Nintendo, mit dem Nintendo „Direct“-Format, eine neue Art der Video-Konferenz. Als Sony dann im Jahr 2018 beschloss, nicht mehr auf der E3 auszustellen, setzte das eine Kettenreaktion in Gang. Nachdem mit Sony einer der wichtigsten Hersteller der Branche ferngeblieben war, wurde die Messe von vielen Herstellern als zunehmend weniger relevant wahrgenommen. Dadurch blieben immer mehr Hersteller der Messe fern. Mittlerweile haben die großen drei Gaming-Firmen – Nintendo, Sony und Microsoft – ihre eigenen Events: die Nintendo Direct, Sony’s State of Play und Microsofts Xbox Game Showcase.

Die Messer galt in der Vergangenheit als Branchengröße und wurde von Herstellern als Plattform genutzt. Viele große Ankündigungen fanden in den letzten Jahren auf der E3 statt. 2005 kündigten zum Beispiel, Nintendo, Sony und Microsoft die Wii, PlayStation 3 und Xbox 360 an.

Das schleichende Ende der E3

Im Jahr 2019 fand die Messe das letzte Mal in Person statt, bevor sie 2020 durch die Pandemie pausiert wurde. 2021 versuchten die Veranstalter erneut umzudenken, und hielten die Messe als digitale Veranstaltung ab. Im Folgejahr wurde die Messe dann komplett abgesagt, aber mit dem Hinweis, dass sie 2023 als hybrides On- und Offline-Event zurückkehren soll. Dieses Event hat aber nie stattgefunden und nun wurde der Messe schlussendlich der Gnadenstoß gewährt.

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