ARD: SD-Ausstrahlung über Satellit endet Anfang 2025
Bild: ARDBei der ARD hat man sich offenbar endlich durchgerungen: Anfang 2025 will man bei den öffentlich-rechtlichen Sendern die Ausstrahlung in Standardauflösung (SD) einstellen. Dann wird nur noch der Empfang in HD möglich sein. Für viele Leser:innen ist diese Umstellung, die natürlich auch Geld sparen soll, sicherlich überfällig. Schließlich ist selbst HD streng genommen mittlerweile veraltet. So leben wir in Zeiten, in denen du selbst im Einstiegssegment für Fernsehgeräte fast nur noch 4K-Geräte vorfindest.
Bei der ARD hielt man so lange an SD fest, da man vorwiegend ein älteres Publikum anspricht, das im Durchschnitt älter als 60 Jahre ist. Diese Zielgruppe ist weniger technikaffin und empfängt das Programm oft noch in SD. Auch für diese Zuschauer:innen gibt es aber nun einen Zeitpunkt, an dem die Umstellung notwendig wird. Klarzustellen ist, dass wir uns generell hier mit der Ausstrahlung via Satellit beschäftigen, die eben noch eine SD-Option enthält.
Auch wurden schon im November 2022 einige Spartenprogramme, wie Tagesschau 24 und One, auf die reine HD-Ausstrahlung umgestellt. Auch Phoenix und Arte haben schon die SD-Ausstrahlung via Satellit beendet. Begründet wird die Einstellung der SD-Versorgung gegenüber der Berliner Zeitung von einem ARD-Sprecher damit, dass sie wirtschaftlich nicht mehr vertretbar sei. Im Klartext sei die Nutzung mittlerweile schlichtweg zu gering. Wie wir schon letztes Jahr berichteten, ist die Ausstrahlung in Ultra HD nicht geplant.
ARD ist bei der Einstellung der SD-Ausstrahlung weiter als das ZDF
Während die ARD schon eine Entscheidung gefällt hat, ist das ZDF noch nicht so weit. Letzteres hat noch keinen Zeitpunkt für das Ende der SD-Ausstrahlung bekannt gegeben. Der Satellitenbetreiber Astra selbst gibt an, dass in Deutschland aktuell ca. 16,3 Millionen Haushalte Fernsehen per Satellit empfangen. Nur noch 1,1 Millionen davon nutzen SD-Auflösung – also in etwa sieben Prozent. Der Rest, 15,2 Millionen Haushalte, ist bereits auf HD umgestiegen.
Derzeit steht der öffentlich-rechtliche Rundfunk unter Druck. So fordern die Sender zwar mehr Geld für ihre Finanzierung, doch der Rückhalt in der Bevölkerung hat in den letzten Jahren massiv abgenommen. Dazu haben auch einige Skandale beigetragen, etwa um die mittlerweile ausgeschiedene rbb-Chefin Patricia Schlesinger. Aber auch die redaktionelle Arbeit steht des Öfteren in der Kritik. Auch, ob das öffentlich-rechtliche Angebot horrende Beträge für Sportrechte ausgeben muss, kann man kritisch hinterfragen.
Zu dem spezifischen Legitimationsproblem von ARD, ZDF und Co. kommt der allgemeinere Abstieg des linearen Fernsehens zugunsten von Streamingdiensten. Darauf hat man allerdings auch schon reagiert und Investitionen in Millionenhöhe in die nonlineare Verbreitung seiner Inhalte angekündigt.
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