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Amazon Prime Video: Nokia unterstellt Patentverletzungen – und klagt

Amazon verletzt mit Prime Video mutmaßlich Patente von Nokia. Letztere klagen deswegen gegen den Online-Riesen - auch in Deutschland.
Verletzt Amazon mit Prime Video Patente? Bild: Amazon

Es wird spannend in Sachen Patenten bei Streaming-Anbietern: Broadcom geht da ja beispielsweise aktuell gegen Netflix vor. Da geht es speziell um das Streaming in Ultra HD. Doch jetzt ist auch Amazon Prime Video ins Visier geraten. So geht das finnische Unternehmen gegen Amazon vor, da man dem Videostreaming-Dienst ebenfalls die Verletzung von Patenten vorwirft. Nach eigenen Angaben hat Nokia deswegen bereits Klagen in den USA, Indien, Großbritannien, Deutschland und beim European Unified Patent Court eingereicht.

Laut Nokia versuche man immer zunächst gütliche Einigungen mit anderen Unternehmen zu erzielen. Den Rechtsweg vermeide man, wenn es denn möglich sei. Doch sowohl Amazon Prime Video als auch die Streaming-Geräte des Unternehmens sollen mehrere Multimedia-Patente von Nokia verletzen. Es geht beispielsweise um Technologien zur Videokompression, der Auslieferung der Inhalte, Content-Empfehlungen und mehr.

Nokia wirft Amazon bzw. Prime Video mehrere Patentverletzungen vor.
Nokia wirft Amazon bzw. Prime Video mehrere Patentverletzungen vor. | Bild: Nokia

Unabhängig von den Verfahren gegen Amazon klagt Nokia auch gegen den Hersteller HP, der nach Ansicht des finnischen Herstellers ebenfalls Patente verletze. Man verweist darauf, dass man mit vielen anderen Herstellern, etwa Apple und Samsung, Lizenzvereinbarungen erzielt habe. Doch nach jahrelangen, fruchtlosen Diskussionen mit Amazon und HP sehe man keinen anderen Weg, als den Fall vor Gericht zu bringen.

Amazon Prime Video: Keine Konsequenzen für Nutzer:innen

So erklärt Nokia, dass Amazon mit Prime Video sowie seinen Geräten massiv von Nokias Techniken profitiere. Im Streaming-Markt gehe es um Milliarden – und der Bereich wachse. Es gebe aber aktuell ein Ungleichgewicht zwischen denen, welche die zugrunde liegenden Technologien entwickeln, und denjenigen, die sie nutzen. Nokia habe seit dem Jahr 2000 mehr als 140 Mrd. Euro in die Entwicklung von Techniken investiert. Allein 2022 habe man 4,5 Mrd. Euro in die Forschung gesteckt. Deswegen könne man ja auf ein so breites Portfolio von Patenten zurückgreifen.

Amazon bediene sich da nun für Prime Video, wolle aber nicht angemessen zahlen. Nokia verweist unter anderem als Beleg für seine Innovationsfreude darauf, dass man auch an H.264 (AVC) oder z. B. H.266 (VVC) federführend mitgearbeitet habe. Diese Investitionen seien aber weiterhin nur dann möglich, wenn diejenigen, die von ihnen profitieren, auch dafür einen angemessenen Obolus leisten.

Amazon hat unterdessen noch keine Stellungnahme zu den Vorwürfen bzw. den rechtlichen Schritten von Nokia abgegeben. Zu vermuten ist, dass Amazon kontern wird, dass Nokia überhöhte Lizenzgebühren fordere und deswegen keine vernünftige Einigung möglich sei.

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