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QNAP TS-251D im Test: Wie gut ist das 2-Bay-NAS?

Die QNAP TS-251D ist ein 2-Bay-NAS mit Fokus auf Multimedia-Anwendungen. Wie gut sie sich in der Praxis schlägt, zeigt unser Test.
Prozessor
Intel Celeron J4025 (2 x 2,9 GHz)
RAM
2 GB (erweiterbar)
Betriebssystem
QTS 4.5
Anschlüsse / Schnittstellen
2 x USB 3.0, 3 x USB 2.0
LAN / WLAN
1 x Gigabit (RJ-45) / nein
Sonstige Anschlüsse
1 x HDMI 2.0, optional schnelleres Ethernet oder m.2-SSD per PCIe-Karte
Abmessungen (BxHxT)
168 × 105 × 226 mm
QNAP TS-251D im Test: Wie gut ist das 2-Bay-NAS?
In Kürze
Die QNAP TS-251D bietet dank Intel-CPU eine hohe Systemleistung und punktet zudem mit einem HDMI-Anschluss und diversen Erweiterungsmöglichkeiten. Die Kehrseite sind einige Software-Schnitzer, die aber hoffentlich per zukünftigen Updates ausgemerzt werden können. Wer mit den Eigenarten des QTS-Betriebssystems leben kann, erhält ein zukunftssicheres 2-Bay-NAS mit umfangreichen Möglichkeiten.
Vorteile
  • HDMI-Anschluss
  • Großes Software-Angebot
  • Gute Systemleistung
  • Guter Medienserver
  • PCIe-Erweiterung
Nachteile
  • Profi-Apps teils nicht verfügbar
  • Betriebssystem mit Haken und Ösen
  • Als PC-Ersatz kaum geeignet

Das 2-Bay-NAS-System QNAP TS-251D verspricht viel Leistung und eine hohe Erweiterbarkeit. Wir prüfen, wie sich die NAS-Lösung aus dem Hause QNAP in der Praxis schlägt.

Ausstattung und Anschlüsse

Vor allem für ein vermeintliches Einsteiger-NAS ist das Datenblatt der TS-251D ordentlich. Herzstück ist ein Intel Celeron J4005, dessen zwei Kerne bis zu 2,7 GHz Turbotakt liefern. Die x86-CPU ist zwar nicht die schnellste, kann aber unter anderem h.265-Videos de- und enkodieren, was den Multimedia-Fokus der des QNAP-NAS unterstreicht. Der Prozessor kann auf zwei Gigabyte Arbeitsspeicher zurückgreifen, die optional erweitert werden dürfen. Der Einbau der Festplatten gestaltet sich nach Abnahme der Frontblende, wie für moderne NAS-Systeme üblich, sehr einfach.

Die Anschlussvielfalt hält sich in Grenzen: auf einen zweiten Ethernet-Port muss man leider verzichten. Dafür spendiert QNAP dem Gerät einen HDMI-Anschluss.

Klassentypisch verbaut QNAP einen einzelnen Ethernet-Port mit einer Übertragungsleistung von 1 Gigabit pro Sekunde; Link-Aggregation, also ein schnellerer NAS-Zugriff bei der Nutzung mehrerer PCs, ist daher nicht möglich.

Im Gegenzug bietet das NAS-Gehäuse einen Einschub für eine PCIe-Karte. In diesen lassen sich optionale Komponenten wie eine 10-GBit-Ethernet-Karte oder ein SSD-Cache für mehr Leistung einbauen. Darüberhinaus bietet die QNAP-Lösung Standardkost. Je drei USB-2.0- und zwei USB-3.0-Anschlüsse sorgen für Erweiterbarkeit mit externen Speichermedien; auf einen USB-C-Anschluss hat QNAP verzichtet.

Ein Highlight ist der HDMI-2.0-Port. Damit lässt sich das NAS-System an einen Fernseher oder Monitor mit bis zu 4K-UHD-Auflösung betreiben, was vor allem im Wohnzimmereinsatz ein Vorteil sein kann.

Performance

Leistungstechnisch kann die QNAP TS-251D insgesamt überzeugen. Der Celeron-Prozessor sorgt für eine flotte Benutzererfahrung und schnelle Dateiübertragungen auch bei aktivierter Echtzeit-Verschlüsselung. Die Bandbreite des Ethernet-Anschlusses wird beim Kopieren und Lesen großer Dateien problemlos ausgelastet.

QNAP TS-251D Benchmark
Die Leistung des Gigabit-Anschlusses reizt die TS-251D locker aus.

Als Flaschenhals stellt sich bei der Benutzung immer mal wieder der mit zwei Gigabyte etwas knapp bemessene Arbeitsspeicher heraus. Wer die erweiterten Funktionen wie die Einrichtung von virtuellen Maschinen auf dem NAS oder den Betrieb von Docker-Containern erwägt, sollte den Arbeitsspeicher aufstocken.

Software

Wie auf allen aktuellen NAS-Geräten läuft auf dem QNAP TS-251D die aktuelle Version des QNAP-Betriebssystem QTS. Dieses bietet viele Funktionen, die über einen reinen Netzwerkspeicher hinaus gehen. So dient das QNAP-NAS auf Wunsch als Cloudspeicher im Dropbox-Stil, synchronisiert Kontakte oder Kalender mit dem Smartphone und lässt sich sogar als vollwertigen Linux-PC mit Anwendungen wie LibreOffice nutzen.

QNAP TS-251D Assistent
Die Einrichtung via Assistenten geht leicht von der Hand.

Während die Bedienung über die Weboberfläche flott von der Hand geht, fallen in der Praxis einige Ungereimtheiten auf. Beispielsweise meldet ein animierter Assistent auf der Startseite von QTS nach der Anmeldung auf der Oberfläche “Wenig freier Speicher” und bietet eine Optimierung an. Damit ist allerdings nicht der Festplatten-, sondern der Arbeitsspeicher gemeint, was verwirrend ist. Auch diverse Übersetzungsfehler oder englische Fehlermeldungen trüben den sonst recht guten Eindruck.

QNAP TS-251D Fehlermeldung
Immer mal wieder stoßen wir auf kleinere Ungereimtheiten wie nicht-übersetzte Fehlermeldungen.

Wenn man einmal durch die unzähligen Menüs durchgestiegen ist, offenbaren sich die Vorteiles der TS-D251. Ob die Einrichtung des Fernzugriffs über MyQNAPCloud, die private Cloud-Lösung QSync oder die unzähligen Apps und Erweiterungen, die größtenteils kostenlos zur Verfügung stehen: Das QNAP-Ökosystem hat durchaus eine Menge zu bieten.

QNAP TS-251D Hybrid Desk Station
Auf unserem Testgerät konnten wir leider nicht alle der angebotenen Funktionen nutzen, etwa die Hybrid Desk Station, mit der das NAS zum PC-Ersatz wird.

Leider lässt sich nicht alles auf der TS-251D ausprobieren. In der getesteten Version mit 2 Gigabyte Arbeitsspeicher bietet QTS die Installation diverser App-Pakete an, die mehr Arbeitsspeicher verlangen – blöderweise meldet das System dies aber erst nach dem Download. Erfreulicherweise lässt sich der Arbeitsspeicher nachträglich aufrüsten, um alle Softwarefunktionen auszureizen.

Das QNAP-Betriebssystem QTS erinnert NAS-typisch an einen Linux-Desktop und bietet eine grafische Benutzeroberfläche, die über den Browser oder auch Smartphone oder Tablet gesteuert werden kann. Auf dem von uns getesteten NAS-System lief QTS in der Version 4.5. Traditionell versorgt QNAP seine Systeme recht lange mit neuen Systemupdates. Einen guten Eindruck der Benutzerführung von QNAP QTS bietet die kostenlose Online-Demo. Du findest diese unter diesem Link.

Kurzum: QNAP bietet vor allem für Profis unzählige Möglichkeiten, die NAS-Funktionen auszureizen. Für Neueinsteiger können die umfangreichen Optionen und App-Dienste aber etwas überwältigend sein. In Kombination mit der nicht immer ganz runden Bedienung und den verschachtelten Menüs wirkt die Benutzeroberfläche im Vergleich zum Konkurrenten Synology etwas unausgegoren.

Multimedia

Wie es sich für ein aktuelles NAS-System gehört, bietet das QNAP TS-251D eine ganze Reihe an Funktionen zur Aufbereitung von Videos, Musik und Fotos. QNAP fasst die Funktionen in der so genannten Multimedia Console zusammen. Hier können alle Ordner mit Videos, Filmen und Musik festgelegt werden.

QNAP TS-251D Multimedia Console
Die QNAP Multimedia Console fasst alle Mediendateien in einer Oberfläche zusammen.

Diese werden anschließend über die Module PhotoStation, VideoStation oder MusicStation im Netzwerk zur Verfügung gestellt und können beispielsweise auf dem Smart TV oder in Apps wie Kodi wiedergegeben werden. Für die Live-Transkodierung von Videos in ein anderes Bildformat (etwas von 4K auf 720p) verlangt QNAP allerdings die Aktivierung des CAYIN MediaSign Players, der in einer kostenlosen und einer Bezahlversion zur Verfügung stellt. Wer die h.265-Transkodierung des Celerons ausnutzen möchte, muss eine Lizenz für rund 20 Dollar erwerben.

QNAP TS-251D Transkodierung
Ärgerlich: Die Transkodierung verlangt eine Lizenz, die separat eingerichtet werden muss.

Alternativ zur QNAP-Lösung kann aber auch der bewährte Streaming-Server Plex verwendet werden, der sauber auf dem QNAP-NAS funktioniert. Er bietet auch in der kostenlosen Version eine saubere Videoübertragung auf kompatible Geräte.

Eine Trumpfkarte des QNAP-NAS ist der integrierte HDMI-2.0-Port. Darüber lässt sich das NAS-System direkt an einen Fernseher oder einen Monitor anschließen, um Videos, Fotos und Musik direkt abspielen zu können. Im Test an einem 4K-UHD-TV zeigt sich die Lösung als praxistauglich, wenn auch die Bedienung via Maus und Tastatur etwas hakelig ausfällt.

QNAP TS-251D HD Player
Per HDMI-Ausgang kann die QNAP TS-251 Videos und Musik direkt am Fernseher abspielen.

QNAP bietet eine optionale Fernbedienung, mit der die Navigation durch die Medienapps am Fernseher besser von der Hand geht. Neben der Medienwiedergabe hievt die TS-251D auch Produktiväts-Apps und Browser wie LibreOffice, Skype, Chrome und Firefox auf den Fernseher. Wer aber plant, das NAS als PC-Ersatz zu nutzen, muss zumindest in der 2-GB-Version Geduld mitbringen: App-Starts dauern lange, ein flottes Arbeiten wie vom PC gewohnt ist nicht gegeben.

Trotz der kleineren Kritikpunkte überzeugt die QNAP TS-251D als Multimedia-NAS: Der Celeron-Prozessor bietet genug Leistung, um Medien flott auf Bildschirme zu hieven, zudem macht der HDMI-2.0-Port das NAS-System Wohnzimmer-tauglich.

Unser Fazit zur QNAP TS-251D im Test

QNAP liefert mit der TS-251D einen leistungsfähigen Allrounder unter den NAS-Systemen, der vor allem durch seine Erweiterbarkeit noch Luft nach oben hat. Der Celeron-Prozessor sorgt für gute Leistung sowohl beim Handling großer Datenmengen als auch im Multimediaeinsatz, hinzu kommt der praktische HDMI-Port. Zwar reicht die Leistung hier nicht zum PC-Ersatz, direkt am TV angeschlossen kann die TS-251D aber einen Medienplayer durchaus ersetzen.

Im Vergleich zum großen Konkurrenten Synology erfordert das Betriebssystem QTS ein wenig mehr Einarbeitung, bietet aber im Endeffekt einen ähnlich hohen Funktionsumfang. Wer ein flottes und zuverlässiges 2-Bay-NAS sucht, macht hier wenig falsch.

Wäre die QNAP TS-251D für dein Heimnetzwerk eine Option? Würdest du sie direkt mit dem Fernseher verbinden? Teile uns deine Meinung mit!

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