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Telekom StreamOn und Vodafone Pass: Verbot beschlossen

Ein Paukenschlag: Die Bundesnetzagentur verbietet die Zero-Rating-Angebote Telekom StreamOn und den Vodafone Pass in Deutschland. Dieser Beschluss trifft auch Bestandskunden.
Telekom StreamOn verboten Bild: Telekom

Die beiden Angebote StreamOn (Telekom) und Vodafone Pass (Vodafone) erlauben es Kund*innen, bestimmte Dienste von der Anrechnung auf ihre Datenvolumen auszunehmen. Beispielsweise zählen zu den Partnern Streaming-Anbieter wie Apple Music, Amazon Prime Video oder auch DAZN. Es kommen also sowohl Audio- als auch Videostreaming infrage. In der Vergangenheit gab es immer wieder Kritik an diesen Angeboten, da einseitig bestimmte Plattformen bevorzugt werden. Daher fällt nun der Hammer: Die Bundesnetzagentur hat mitgeteilt, dass sie diese sogenannten Zero-Rating-Optionen verbietet.

Die Telekom und Vodafone dürfen weder StreamOn noch den Vodafone Pass weiter vermarkten. Zudem sind die Angebote auch für Bestandskund*innen einzustellen. Die Argumentation der Bundesnetzagentur: Die Optionen der Mobilfunkbetreiber verstoßen gegen die gesetzlich festgehaltene Netzneutralität. Denn sie behandeln den Datenverkehr nicht gleich. Als kurze Erklärung: Netzneutralität bedeutet, dass Anbieter nicht bewusst einige Dienste gegenüber anderen bevorzugen dürfen. Denn das würde es sonst großen Konzernen erlauben, Zahlungen zu leisten, um ihre Dominanz zu festigen, während Start-ups kaum eine Chance hätten.

Vodafone hat verschiedene Pässe angeboten, aus denen Kunden wählen konnten.
Vodafone hat verschiedene Pässe angeboten, aus denen Kunden wählen konnten. | Bild: Vodafone

Laut Bundesnetzagentur seien außerdem weder StreamOn noch der Vodafone Pass im Sinne der Kund*innen. So werde jenen nur ein Vorteil vorgegaukelt. Sinnvoller wäre es, wenn die Mobilfunkanbieter einfach allgemein ihre Tarife mit höheren Datenvolumina anbieten oder die Preise senken würden, statt bestimmte Services selektiv zu bevorzugen. Der aktuellen Entscheidung der Bundesnetzagentur war bereits im September 2021 ein Urteil des Europäischen Gerichtshof vorausgegangen. Jenes hatte StreamOn und den Vodafone Pass ebenfalls als mit dem Grundsatz der Gleichbehandlung des Datenverkehrs unvereinbar bewertet.

StreamOn und Vodafone Pass: Stellungnahmen der Mobilfunkanbieter stehen noch aus

Sowohl die Telekom als auch Vodafone erhalten jetzt eine Übergangsfrist. Bis zum 1. Juli 2022 müssen sie die Neuvermarktung von StreamOn und dem Vodafone Pass einstellen. Bestandskund*innen wiederum sollen bis März 2023 von den Optionen ausgenommen werden. Dort ist die Umsetzungsfrist also deutlich länger. Dadurch soll laut der Bundesnetzagentur in erster Linie ein verbraucherfreundlicher Übergang auf andere Tarife ermöglicht werden.

Die Behörde nimmt an, dass die Einstellung der Zero-Rating-Angebote sich positiv auf den Wettbewerb im Mobilfunkmarkt auswirken werde. Man erwartet einen Trend hin zu Tarifen mit höheren Datenvolumina und / oder günstigeren Preisen. Dabei haben bisher weder die Telekom noch Vodafone das Verbot ihrer bisherigen Angebote kommentiert. In der Vergangenheit hatten beide Unternehmen ihre Dienste stets vehement verteidigt und als Vorteile für die Kund*innen beworben.

Wie beurteilst du die Einstellung von Telekom StreamOn und des Vodafone Pass? Glaubst du an eine positive Entwicklung am Markt oder siehst du dauerhaft eher Nachteile für Mobilfunk-Kund*innen?

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