Startseite Video-Streaming Netflix Streik in Hollywood: Gespräche zwischen Studios und Schauspiel-Gewerkschaft gescheitert

Streik in Hollywood: Gespräche zwischen Studios und Schauspiel-Gewerkschaft gescheitert

Die letzten Verhandlungen zwischen den Hollywood-Studios und der Gewerkschaft der Schauspieler:innen sind gescheitert. Hauptstreitpunkt ist die Verteilung von Streaming-Einnahmen.
Streik in Hollywood: Gespräche zwischen Studios und Schauspielenden gescheitert Bild: Jakob Owens / Unsplash

Während der Streik der Drehbuchator:innen mittlerweile beendet ist und eine Einigung mit der Studio-Gruppe AMPTP rund um Disney und Netflix erzielt werden konnte, ist beim Streik der Schauspiel-Gewerkschaft SAG-AFTRA noch kein Ende in Sicht. Das bekräftige ein jäher Abbruch der Gespräche zwischen den beiden Parteien am gestrigen Mittwoch. Nach Angaben von AMPTP liegen die Positionen zu weit auseinander.

Gewerkschaft wirft Studios “Bully Tactics” vor

Der Streik ist in vollem Gange und die Fronten scheinen sich in den letzten Tagen eher verhärtet, als aufeinander zubewegt zu haben. So wirft die Schauspiel-Gewerkschaft der AMPTP laut Variety sogar “Bully Tactics”, also unangebrachte Verhandlungsmethoden vor. Grund dafür ist, dass Netflix und Co. wohl einfach den Verhandlungstisch verlassen hätten, nachdem sie auf das letzte Angebot der SAG-AFTRA kein Gegenangebot abgeben wollten. Sie sahen die beiden Positionen als zu weit voneinander entfernt an. Die Gewerkschaft zeigte sich daraufhin enttäuscht von den Entwicklungen und rief ihre Mitglieder dazu auf, sich an den Protestpunkten zu versammeln und öffentlich ihre Solidarität mit den Forderungen zur Schau zu stellen.

Kein Ende des Streiks in Sicht: Das sind die Streitpunkte

Der Hauptstreitpunkt bei den Verhandlungen liegt in der Aufteilung der Streaming-Einnahmen. Während AMPTP angibt, dass die Forderungen der SAG-AFTRA die Streaming-Anbieter 800 Millionen US-Dollar im Jahr kosten würden, beziffern die Verhandler:innen der Schauspielenden die Kosten auf 57 Cent pro Abonnent:in pro Jahr. Sie werfen der Gegenseite damit vor, die Kosten absichtlich um 60 Prozent zu hoch zu beziffern. SAG-AFTRA fordert eine Beteiligung an allen Streaming-Inhalten, an denen Gewerkschafts-Mitglieder mitwirken. Damit liegen die Forderungen deutlich über dem, was die Drehbuchautor:innen in ihren Verhandlungen mit der AMPTP erzielen konnten. Diese bekommen lediglich erfolgsabhängige Boni.

Außerdem sind die Studios laut der Gewerkschaft nicht bereit dazu, Schauspieler:innen davor zu schützen, von KI-Nachbildungen ersetzt zu werden, die Löhne im Gleichschritt mit der Inflations-Rate zu erhöhen und eben der geforderten Beteiligung an Streaming-Erlösen zuzustimmen. Tatsächlich liege das aktuelle Angebot der AMPTP sogar unter dem, was die Studios den Schauspieler:innen vor Streik-Beginn angeboten hatten, so die Gewerkschaft.

Scheint so, als wäre so bald nicht mit einer Einigung zu rechnen. Es wird sich also zeigen, wer den längeren Atem beweisen und es sich länger leisten kann, der Gegenseite nicht entgegenzukommen. Klar ist jedoch schon jetzt, dass wir in nächster Zeit deutlich weniger neue Filme und Serien aus Hollywood zu sehen bekommen werden, da die aktuell laufenden Produktionen seit Monaten auf Eis liegen. Das gilt sowohl für Kinos als auch für Streamingdienste wie Disney+ und Prime Video.

Zum Glück gibt es noch etliche Filmperlen zu entdecken. 5 Geheimtipps bei Disney+ stellen wir dir hier vor:

zur Startseite Beitrag kommentieren
Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit * oder gekennzeichnete. Mehr Infos.