PlayStation 5: Sony verfehlt seine Verkaufsziele um Millionen von Konsolen

Sony konnte bisher leider deutlich weniger PlayStation 5 absetzen, als zuvor erhofft. Das liegt jedoch nicht etwa an mangelnder Nachfrage, sondern an der Halbleiter-Krise.

André Westphal 10.5.2022 – 17:10 Uhr Lesezeit ca. 3 Minuten

Bild: Charles Sims

Die Sony PlayStation 5 ist eine heiß begehrte Spielekonsole. Dennoch bleiben die Verkaufszahlen im Fiskaljahr 2021 des japanischen Herstellers um mehrere Millionen Einheiten hinter den vorherigen Erwartungen zurück. Zumindest geht das eindeutig aus dem aktuellen Finanzbericht von Sony hervor. Das Unternehmen hat entsprechend auch schon für sein Abrechnungsjahr 2022 die Prognosen reduziert. Rechnete man zuvor mit etwa 22,6 Mio. verkauften PS5 in jenem Zeitraum, so sind es mittlerweile nur noch 18 Mio. Konsolen.

Auf den ersten Blick erscheint das vielleicht für dich verwunderlich: Denn obwohl die PlayStation 5 vor rund anderthalb Jahren erschienen ist, kann man sie im Handel schwerlich ergattern. Wie kann es dann also sein, dass die Verkaufszahlen hinter den Erwartungen zurückbleiben, wenn die Spielekonsole quasi weggeht wie warme Semmeln? Die Antwort ist ganz einfach: Sony kann die Nachfrage nicht decken. Die aktuelle Halbleiter-Krise, welche auch andere Hersteller und Branchen wie die Autoindustrie, den Grafikkarten-Markt und Smart-Home-Anbieter trifft, sorgt für enorme Lieferengpässe.

Sony kann weniger PlayStation 5 produzieren, als zuvor erhofft. | Bild: Hello I’m Nik

Microsoft stand da zuletzt etwas besser da. Grundsätzlich ist auch die Xbox Series X meistens ausverkauft. In den letzten Monaten tröpfelten aber deutlich mehr Chargen dieser Konsole in den Handel. Das führte dann auch dazu, dass sich die Xbox Series X deswegen seit Februar 2022 besser verkaufen konnte als die PlayStation 5. Dies lag also nicht an einer gesteigerten Beliebtheit der Microsoft-Konsole. Vielmehr standen schlichtweg mehr Exemplare im Handel zur Verfügung. Grundsätzlich ist es immer noch so: Jede PS5 und jede Xbox Series X, die an den Handel geht, wechselt äußerst rasch den Besitzer bzw. die Besitzerin.

Sony PlayStation 5: Möglicherweise bis 2024 Lieferengpässe

Letzten Endes konnte Sony in seinem letzten Fiskaljahr, das am 31.03.2022 endete, rund 19,5 Mio. Exemplare der PlayStation 5 verkaufen. Im ersten Quartal waren es lediglich rund 2 Mio. Konsolen. Das sind weniger als im gleichen Zeitraum 2021 – mit damals 3,3 Mio. Einheiten. Die Lieferengpässe haben sich also offenbar noch verschärft. Dies schadet nicht nur Sony, sondern auch Entwickler*innen und somit am Ende den Gamer*innen. Denn damit sich die Entwicklung von Spielen für die PS5 lohnt, müssen natürlich ausreichend Konsolen in Kund*innenhände gewandert sein. Nur so gibt es auch eine Kund*innenbasis für Spiele.

Sony wiederum verdient mit Lizenzvergaben sein Geld. Es entsteht ein Kreislauf, der exklusive PS5-Titel derzeit noch für die Entwickler*innen wenig attraktiv macht. Daher erscheint das Gros der Titel auch immer noch für die alternden PS4 und Xbox One. Dieser Zustand könnte noch Monate, wenn nicht Jahre anhalten. Der Geschäftsführer des Chip-Herstellers Intel, Pat Gelsinger, erklärte kürzlich, er rechne mittlerweile erst 2024 mit einem Ende der Halbleiter-Krise.

So oder so: Sony dürfte enttäuscht sein. Man wollte im Fiskaljahr ursprünglich 14,8 Mio. PlayStation 5 absetzen. Heraus kamen aber nur 11,5 Mio. verkaufte Exemplare – 3,3 Mio. weniger als vermutet. Zuletzt hatte Sony Funktionen wie die überfällige VRR-Unterstützung für die PS5 nachgerüstet. Die Attraktivität der Plattform dürfte also nur gestiegen sein.

Konntest du schon eine PlayStation 5 ergattern? Bist du mit der Konsole zufrieden? Macht dir der schleichende Verkauf der PS5 Sorgen oder denkst du, dass sich die Lage bald bessern wird?

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