Startseite Musik-Streaming Spotify Spotify will Einnahmen neu verteilen – eine Milliarde Dollar zusätzlich für Kunstschaffende?

Spotify will Einnahmen neu verteilen – eine Milliarde Dollar zusätzlich für Kunstschaffende?

Spotify hat Details zum geplanten neuen Vergütungssystem bekannt gegeben. Angehende und professionelle Künstler:innen sollen davon angeblich profitieren. Es gibt aber auch einen Haken.
Spotify verteilt um Bild: Unsplash / Sumeet B

Spotify ist einer der größten Player im Musik-Streaming-Markt. Und wie mit der Verteilung der eingenommenen Gelder auf die vielen Künstler:innen umgegangen wird, immer im Blickpunkt. Wie bereits angekündigt, führt der Streaming-Riese bald ein neues Lizenzgebührensystem ein. Das soll rund eine Milliarde US-Dollar zusätzlich zur Verfügung stellen.

Was ist neu?

Bei einer so großen Plattform wie Spotify gibt es natürlich auch viele Inhalte, die vielleicht weniger fördernswert sind als andere. Und obwohl bereits über 40 Milliarden US-Dollar an all die Künstler:innen fließt, kommt es nicht immer bei den richtigen Personen an.

Damit soll jetzt Schluss sein. Zu Beginn des nächsten Jahres will der Riese unter den Musik-Streaming-Diensten drei große Veränderungen bringen, wie jetzt in einem Blogbeitrag mitgeteilt wurde:

  1. Streaming-Betrug härter bestrafen
  2. Nicht-Musik-Audio weniger vergüten
  3. Nur viel gespielte Songs belohnen

Punkt 1 leuchtet ein. Wenn die Plattform erkennt, dass etwa Labels eklatanten Betrug versuchen, soll ihnen das zukünftig in Rechnung gestellt werden. Darunter fallen beispielsweise bezahlte Dienste von Drittanbietern, die Streams garantieren sollen.

Der zweite Punkt ist ebenfalls eine gute Neuerung. Handelt es sich bei einem Track nicht um Musik, etwa Tonspuren mit Rauschen oder Flugzeuggeräuschen, werden diese erst deutlich später vergütet. Statt wie bisher nach einer Abspielzeit von 30 Sekunden, müssen diese Tracks jetzt schon mindestens zwei Minuten abgespielt werden, ehe Geld fließt.

Der dritte Punkt jedoch ist umstritten.

Werden kleine Künstler:innen zukünftig eher benachteiligt?

Obwohl Spotify zwar behauptet, dass die Neuerungen vor allem angehenden und etablierten Künstler:innen zugleich zugutekommen soll, könnte die dritte Veränderung genau das Gegenteil bewirken.

Ab 2024 müssen Songs nämlich in den letzten zwölf Monaten mindestens 1.000 Mal gestreamt worden sein, ehe eine Auszahlung erfolgt. Der Grund: Darunter verdiene der Dienst kein Geld. Unter 1.000 Streams würden durchschnittlich nur rund drei Cent generiert.

Das sei für Labels nicht reizvoll, da sie einen Mindestbetrag für eine Abhebung von meist zwischen zwei und 50 Dollar fordern. Zudem seien die Bankgebühren für Transaktionen schlicht zu hoch.

Am Ende wird es aber vermutlich dazu führen, dass gerade Newcomer:innern erst einmal kein Geld auf Spotify verdienen können, ehe sie die notwendigen 1.000 Streams erreicht haben. Bleibt nur zu hoffen, dass die übrigens Ausschüttungen dann wenigstens höher ausfallen – so wie es die Pläne versprechen.

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