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Samsung Tizen: Smart-TV-Betriebssystem holt weitere Marken ins Boot

Samsung lizenziert sein TV-Betriebssystem Tizen mittlerweile erfolgreich an weitere Marken. Wie stark kann sich die Smart-TV-Plattform noch ausbreiten?
Samsung bietet sein Smart-TV-System Tizen auch Partnern an. Bild: Samsung

Samsung hatte bereits 2019 angekündigt, sein Smart-TV-Betriebssystem Tizen auch an externe Partner lizenzieren zu wollen. Solltest du mehr über das System erfahren wollen, kannst du gerne auch einen Blick in unseren Tizen-Ratgeber werfen. Lange Zeit setzte Samsung Tizen im Übrigen auch für seine Smartwatches ein, ist da aber mittlerweile zu Wear OS von Google gewechselt. Dennoch halten die Südkoreaner*innen an dem Plan fest, die Plattform auszubauen. So konnte man mit dem australischen Vertrieb Tempo, nicht zu verwechseln mit der Taschentücher-Marke, einen dicken Fisch an Land ziehen.

ChannelNews berichtet, dass Tempo unter unterschiedlichen Marken Smart-TVs mit Tizen anbieten wird bzw. bereits in den Handel gebracht hat. Konkret vertreibt man unter den Marken Akai, Bauhn und Linsar Fernseher mit Tizen. Die TV-Geräte kommen nicht nur in Australien auf den Markt, wo sie etwa beim Discounter Aldi zu haben sind, sondern auch in Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien. Auch für Deutschland, Österreich und die Schweiz könnte es Potenzial für mehr Fernseher mit Tizen geben.

Die Marke Bauhn bietet Smart-TVs mit Tizen an.
Die Marke Bauhn bietet Smart-TVs mit Tizen an. | Bild: Aldi Australien

Im Übrigen ist Samsung nicht allein mit seinen Ambitionen, seine eigene TV-Plattform möglichst breit zu streuen. LG hat bereits angekündigt, ganz ähnlich mit webOS vorgehen zu wollen. LG möchte seine Plattform möglichst an über 200 Partner lizenzieren. Die Ziele sind bei LG und Samsung identisch: Man bewertet seine TV-Software als Chance, um mit Werbung viel Geld zu verdienen. So können die TV-Hersteller und ihre Partner auch nach dem eigentlichen Verkauf des Fernsehgeräts noch Einnahmen generieren.

Samsung Tizen ist im europäischen TV-Markt führende Plattform

Samsung ist hier mit seiner Plattform Tizen besonders gut aufgestellt, denn mehrere Marktanalysen haben gezeigt, dass die Südkoreaner*innen in Westeuropa mit Tizen aktuell die verbreitetste TV-Plattform anbieten. Rivale ist neben webOS von LG natürlich vor allem Googles Android TV bzw. Google TV. Noch ist aber abzuwarten, wie Samsung seine Zusammenarbeit mit Partnern erweitern kann. Tempo macht ja erst den Anfang und es geht hier zunächst um Einstiegsmodelle.

So kostet beispielsweise ein LCD-TV von Bauhn mit 65 Zoll Diagonale, 4K-Auflösung und Tizen als Betriebssystem bei Aldi in Australien umgerechnet ca. 450 Euro. Offenbar will man also im ersten Schritt versuchen, Einsteiger*innen an die Plattform heranzuführen. Langfristig wäre es für Samsung aber natürlich wichtig, auch in Mittelklasse- und Premium-Segment Partner zu gewinnen.

Die Smart-TVs von Bauhn mit Tizen sind Einstiegsmodelle.
Die Smart-TVs von Bauhn mit Tizen sind Einstiegsmodelle. | Bild: Aldi Australien

So muss Samsung natürlich darauf achten, dass Tizen als Plattform nicht am Ende das Image eines „Billig-Systems“ erhält, was dann auch dem Ruf der eigenen Fernseher schaden könnte. Letzten Endes ist die ganze Strategie aber eben Teil der Bemühungen, nicht mehr nur mit dem Verkauf von Fernsehern Geld zu verdienen, sondern die TVs bzw. die Daten ihrer Nutzer*innen langfristig zu monetarisieren. Dies wird auch in Deutschland eine immer erheblichere Rolle spielen.

Welches Betriebssystem nutzt dein TV? Welche Plattform ist dein Favorit: Android TV / Google TV, Tizen, webOS oder gar eine ganz andere Option?

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