Startseite Musik-Streaming Apple Music Musikstreaming: EU verhängt 1,8-Mrd.-Strafe gegen Apple

Musikstreaming: EU verhängt 1,8-Mrd.-Strafe gegen Apple

Apple habe laut EU-Kommission mit Apple Music den Wettbewerb im Bereich Musikstreaming behindert. 1,8 Milliarden Euro soll der Konzern als Geldbuße zahlen.
Apple soll in der EU eine Geldbuße von 1,8 Mrd. Euro zahlen. Bild: Laurenz Heymann via Unsplash

In der Europäischen Union (EU) liegen Apple und Spotify schon seit Jahren im Clinch miteinander. Im Wesentlichen hat der schwedische Musikstreaming-Anbieter seinem Gegenüber vorgeworfen, mit der Kombination aus dem App Store, den erhobenen Provisionen und dem eigenen Konkurrenzangebot Apple Music den Wettbewerb im Bereich Musikstreaming zu behindern. Die EU-Kommission hat ihre Entscheidung zu der Beschwerde bekannt gegeben: Spotify habe recht. Apple habe kartellrechtswidrig gehandelt. Die Konsequenz: Der Hersteller aus Cupertino soll 1,8 Milliarden Euro Strafe zahlen.

Apple habe seine beherrschende Stellung im iOS- und iPadOS-Ökosystem missbraucht. Es sei unter anderem nicht rechtens gewesen, dass Apple Musik-Streamingdienste wie Spotify daran gehindert hat, auf günstigere Abonnement-Möglichkeiten außerhalb des App Stores hinzuweisen. Das habe nicht nur Anbieten wie Deezer, Spotify, Tidal und Co. geschadet, sondern auch den Nutzer:innen, die unter Umständen zu viel gezahlt hätten.

Apple hat mit seinen Bestimmungen für Musikstreaming und den Vorteilen für Apple Music gegen das Kartellrecht verstoßen.
Apple hat mit seinen Bestimmungen für Musikstreaming gegen das Kartellrecht verstoßen. | Bild: EU-Kommission

Obendrein habe Apple die Benutzer:innenerfahrung beeinträchtigt und Mehraufwand für die Kund:innen verursacht. Diese hätten, bei Wunsch nach günstigeren Angeboten, aus eigenem Antrieb abseits des App Stores nach Abonnements für ihre bevorzugten Musikstreaming-Apps suchen müssen. Möglicherweise habe das Unternehmen so auch Abschlüsse untergraben, sollten einige Kund:innen eben nicht selbstständig auf die Suche gegangen sein.

Milliardenstrafe soll sowohl Apple als auch andere Tech-Konzerne abschrecken

Dass die EU-Kommission mit 1,8 Milliarden Euro eine so hohe Geldbuße verhängt, liegt einerseits an der Dauer der wettbewerbswidrigen Regelungen und andererseits an der Schwere des Verstoßes. Über zehn Jahre hatte Apple den Markt für Musikstreaming durch seine Regularien für den App Store beeinträchtigt. Allerdings: Apple hat bereits eine Stellungnahme abgegeben. Man werde die Strafe keinesfalls hinnehmen und rechtlich dagegen vorgehen. In Cupertino bleibt man sich dabei keiner Schuld bewusst.

So argumentiert Apple, man habe Spotify erst den Weg zu seinem Erfolg geebnet. Spotify zahle aktuell gar nichts für seine Präsenz im App Store, da sich die Schweden entschieden hätten, keine Provisionen abzuführen. Dafür sei eben das Abonnement nur außerhalb des App Stores möglich. Dem Erfolg des Musikstreaming-Marktführers habe das nicht geschadet. Dennoch fordere Spotify immer mehr, obwohl man bereits kostenlos vom iOS- und iPadOS-Ökosystem profitiere. Das sei die eigentliche Ungerechtigkeit.

Wie wir Apple Music und Spotify aktuell im Vergleich bewerten, siehst du anhand unserer Bestenliste:

Spotify hat ebenfalls eine Stellungnahme abgegeben und bewertet die Entscheidung der EU-Kommission naturgemäß völlig anders als Apple. Man geht davon aus, dass nun endlich mehr Fairness einkehren werde. Der Hersteller aus Cupertino habe lange seine Marktmacht missbraucht und damit App-Anbietern sowie Verbraucher:innen geschadet. Jetzt hoffe man, dass Apple klare Auflagen gemacht werden, damit die jüngste Entscheidung nicht mit Kniffen unterwandert werde, wie man es vom Hersteller gewohnt sei.

Letzten Endes solltest du im Kopf behalten, dass sich hier zwei milliardenschwere Konzerne um Geld streiten. Weder Apple noch Spotify haben in erster Linie das vorgeschobene Wohl der Kund:innen im Auge. Vielmehr geht es für beide Unternehmen darum, ihre Einnahmen bzw. Gewinne zu maximieren.

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