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Xbox: Killt der Game Pass Videospielverkäufe?

Steht der Xbox Game Pass klassischen Spielverkäufen im Weg? Ein neues Dokument im Übernahmestreit um Activision Blizzard gibt darauf zumindest Hinweise.
Xbox Game Pass Verkäufe Bild: Unsplash / Louis-Philippe Poitras

Die Marke Xbox ist mittlerweile eng verzahnt mit dem Xbox Game Pass – einem Abodienst für Videospiele. Wie aus einem neuen Dokument entnommen werden kann, soll der Game Pass jedoch die Verkaufszahlen von Spielen drücken. Was dahinter steckt, fassen wir für dich zusammen.

Xbox Game Pass kannibalisiert Verkäufe

Seitdem Microsoft angekündigt hatte, den Publisher-Riesen Activision Blizzard aufkaufen zu wollen, haben sich weltweit einige Behörden mit Bedenken gemeldet. Die größte Hürde stellt derzeit die CMA dar, die Competition and Markets Authority im Vereinigten Königreich. Da Microsoft mit allen Mitteln für die Übernahme kämpft, kommen durch vorgelegte Dokumente immer neue, interessante Details ans Tageslicht.

Dieses Mal betrifft es den Game Pass. Die Seite gamesindustry.biz hat in dem 277-seitigen Dokument eine interessante Passage gefunden. Darin übergibt Microsoft eine interne Analyse an die Regierungsbehörden und bestätigt, dass es “einen [redigierten] Prozentsatz an Rückgang von Spieleverkäufen gibt, zwölf Monate folgend nach der Aufnahme in den Game Pass.”

Das steht in starkem Kontrast zu Aussagen von Phil Spencer, Leiter der Xbox-Sparte, die er 2018 traf. Damals behauptete er, dass der Game Pass die Spieleverkäufe sogar steigern würde. Bezogen auf Forza Horizon 4 sprach er davon, dass es zu erhöhten Verkäufen führen würde, direkt zum Start mehr Spieler zu haben.

Interessieren Microsoft überhaupt noch Verkäufe?

Die Erkenntnisse durch den Bericht halten sich in Grenzen. Zum einen wissen wir nicht die genaue Prozentzahl. Und zum anderen erscheint es nicht sonderlich abwegig, dass Spiele seltener auf Xbox Series X und S gekauft werden, wenn sie im Game Pass landen. Auch über die Hintergründe, ob hier nur von den eigenen Spielen oder auch Third-Party-Games die Rede ist, wissen wir nichts.

Demgegenüber stehen aber auch Aussagen von kleineren Entwickler*innen, die sich in der Vergangenheit positiv über den Game Pass geäußert haben. Und selbst Microsoft gab noch im Jahr 2019 Zahlen raus, die windowscentral.com zusammengefasst hat. Demnach führte das Hinzufügen zum Game Pass zu zehn Prozent mehr Verkäufen Franchise und um 25 Prozent erhöhte Vorbestellzahlen.

Und überhaupt: Microsoft verfolgt, anders als Sony oder Nintendo, mittlerweile eine ganz andere Strategie auf dem Gaming-Markt. Wenn die Zahlen am Ende stimmen, ist es wohl egal, ob sie durch klassische Verkäufe oder durch ein Abonnement wie den Xbox Game Pass zustande kommen. Phil Spencers Entscheidung, auf den Game Pass zu setzen, kann dann so verkehrt nicht sein. Es bleibt aber natürlich spannend zu sehen, wie sich das Thema Gaming und die Herangehensweise an Spieleverkäufe und Co. in Zukunft entwickeln wird.

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