Kostenlose Fernseher mit 2 Bildschirmen jetzt offiziell angekündigt!

US-Start-up Telly will bis Ende des Jahres 500.000 Fernseher verschenken. Der Haken: Sie kommen mit einem zweiten Screen, der Werbung zeigt.

Rebekka Schlüter 15.5.2023 – 16:05 Uhr Lesezeit ca. 3 Minuten

Bild: Teevee

Es war eine etwas kuriose News: Anfang Mai ging aus einem Newsletter die Spekulation hervor, dass das US-Start-up Telly von Pluto-TV-Mitgründer Ilya Pozin kostenlose Fernseher herstellen will – finanziert durch Werbung. Was damals noch inoffiziell war, wurde jetzt von Telly bestätigt. Bis Ende des Jahres will man 500.000 der Fernseher mit dem Modellnamen Telly ausliefern. Gleichzeitig werfen einige der Details Fragen auf.

Zweiter Screen zeigt Werbung

Wir wussten schon, dass die neuen TVs mit einem zweiten Bildschirm kommen sollen, auf dem Werbung ausgespielt wird. Jetzt ist auf Bildern der genaue Aufbau zu sehen: Zwei Screens, verbunden durch eine Soundbar. Der zweite Screen ist genauso breit, aber deutlich kürzer als der Hauptscreen und ist unter dem Fernseher montiert. Damit wirkt er ein wenig wie die Ticker, die vor allem während Newssegmenten auf Sendern wie CNN im unteren Teil des Bildschirms zu sehen sind: Ein permanenter Rahmen mit Zusatzinformationen, in diesem Fall Werbung. Im Beispielbild sind neben der Werbung auch eine Wetteranzeige und der Börsenkurs auf dem zweiten Bildschirm zu sehen.

Wie und wo genau die Werbung angezeigt wird, lässt Telly aber aktuell schwammig. So hat man gegenüber The Verge gesagt, dass die Werbung beide Bildschirme nutzen könnte, wenn der Hauptbildschirm gerade nicht benutzt wird. “Wenn das Theater-Display (oberer Bildschirm) nicht in Gebrauch ist, könnte die Werbeeinheit auf unterhaltsame Weise zum Leben erweckt werden, indem sie beide verbindet”, sagt Dallas Lawrence, Chief Strategy Officer bei Telly. digitaltrends.com hebt wiederum hervor, dass unklar ist, welche Firmen Telly als Partner gewinnen konnte. In den offiziellen Bildern ist zwar das Kia-Logo zu sehen, danach gefragt, hieß es von Telly aber nur, dass man unter Werbetreibenden auf großes Interesse gestoßen sei.

Telly: 4K-Fernseher mit Android-TV-Dongle

Der Hauptbildschirm ist laut Telly ein 55–Zoll-Panel mit 4K-Auflösung und HDR–Panel, das über TellyOS, das Betriebssystem des Unternehmens, mit dem sekundären Display verbunden ist. TellyOS unterstützt keine Streaming-Apps wie die von Netflix, weshalb die kostenfreien Fernseher als Paket mit einem Android-TV Dongle geliefert werden. Der Fernseher soll aber auch mit anderen Streaming–Sticks und Boxen wie Roku, dem Amazon Fire TV Stick und Apple TV kompatibel sein und außerdem über drei HDMI–Eingänge, zwei USB–Eingänge und einen Tuner verfügen. Wer den Fernseher und die Panels herstellt, ist nicht klar.

Auch andere Features bleiben vage: Die Kamera soll zum Beispiel “kostenlose, fortschrittliche Motion–Tracking–Fitnessprogramme” ermöglichen und der Telly soll mit 40 verschiedenen Spielen und der Möglichkeit, Musik von “beliebten Musikdiensten“ abzuspielen, ausgeliefert werden. Keiner der Dienste, Programme und Spiele wird näher spezifiziert. Auch, was der KI–gesteuerte Sprachassistent, der auf “Hey Telly“ antwortet, leisten soll, ist nicht klar.

Daten teilen oder zahlen

Natürlich liegt Telly viel daran, dass die Anzeigen auch gesehen werden. Aus der “Viewing and Activity Data Policy” geht hervor, dass Kund*innen zwar die Möglichkeit haben, darauf zu verzichten, ihre Nutzungsdaten zu teilen. In dem Fall müssen sie den Fernseher aber zurückgeben. Tun sie das nicht, wird ihre Kreditkarte mit 500 US-Dollar belastet.

Der Fernseher kann jetzt online bestellt werden, allerdings nur von Kund*innen in den USA. Telly will bis Ende des Jahres 500.000 Geräte ausgeliefert haben.

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