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Musikstreaming-Dienst Deezer plant Börsengang in Paris

Einen Versuch gab es bereits, jetzt macht Deezer ernst: Der Musikstreaming-Dienst plant, in den Pariser Wertpapierhandel einzusteigen.
Deezer plant Börsengang in Paris Bild: Unsplash / Viktor Forgacs

Der französische Musikstreaming-Dienst Deezer hat angekündigt, noch dieses Jahr den Weg an die Börse in Paris zu wagen. Eine ähnliche Ankündigung machte der Spotify-Konkurrent bereits 2015, damals wurden die Pläne für einen Börsengang allerdings wieder aufgegeben, laut Deezer wegen unpassender Marktbedingungen. Jetzt starten die Franzosen einen neuen Versuch, gemeinsam mit einer Reihe namhafter Investoren.

Börsengang in Paris

Heute kaum zu glauben, aber 2015 gab es durchaus noch Zweifel am Geschäftsmodell Musikstreaming. Um zu verstehen, was Deezer damals als ungünstige Marktbedingungen ansah, muss man nur Richtung Wettbewerb gucken: Der Streaming-Dienst Pandora schockte im selben Jahr mit einem Verlust von 86 Millionen US-Dollar in nur einem Quartal.

Jetzt ist Deezer scheinbar zuversichtlich und versucht sein Glück erneut. Der Börsengang wird das ursprünglich französische Unternehmen, das mittlerweile aber in rund 180 Ländern aktiv ist, an die französische Börse führen. Dafür wird eine Fusion mit der Mantelgesellschaft I2PO angestrebt, hinter der der Bankier Matthieu Pigasse, die Familie Pinault (Kering), die ehemalige WarnerMedia-Chefin Iris Knobloch und weitere Investoren stehen.

Von I2PO wird am Ende der Fusion zumindest sichtbar nichts mehr übrig bleiben, es handelt sich um eine sogenannte Special Acquisition Company (SPAC). Gegründet werden solche SPACs, um Geld einzusammeln und dann einem Unternehmen an die Börse zu helfen, wie in diesem Fall Deezer. Der bekannte Unternehmens- und Markenname wird also nicht verschwinden.

Große Pläne

Der Deal wird Deezer mit 1,05 Milliarden Euro bewerten. Das Unternehmen konnte 2021 einen Umsatz von 400 Millionen Euro einfahren, nach dem Börsengang will man noch höher hinaus: Deezer und I2PO planen, bis 2025 einen Umsatz von einer Milliarde Euro zu erreichen.

Wie genau dieser doch recht große Sprung erreicht werden soll, bleibt erstmal vage. Im Vergleich zu Branchengrößen wie Spotify ist Deezer noch recht klein. Der Dienst hat aber einige Vorzüge und bietet zum Beispiel, anders als besagter Konkurrent, HiFi-Audio an. Deezer hat außerdem bereits durchscheinen lassen, an faireren Vergütungsmodellen interessiert zu sein, wie sie etwa Tidal ausprobiert. Möglichkeiten, sich stark im Wettbewerb zu positionieren, bestehen also.

Wie geht es weiter für Deezer?

Ende Juni werden sich die Aktionäre von Deezer und I2PO zu einer Versammlung zusammenfinden. Dann müssen beide Parteien den Plänen zustimmen, damit der Deal stattfinden kann. Wie es mit Deezer weitergeht, wird sich zeigen.

Kennst du Deezer und hast vielleicht schon ein Abo? Was macht der Dienst für dich richtig, und was könnte dich überzeugen, Kunde zu werden? Schreib‘ es uns in die Kommentare!

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