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CES 2024: So geht es weiter mit Roon nach der Übernahme durch Harman

Die Übernahme von Roon durch Harman schockte vor wenigen Wochen die HiFi-Gemeinde. Am Rande der CES äußerten sich beide Unternehmen erstmals konkreter zu den gemeinsamen Plänen.
CES 2024 Interview Roon Harman Titelbild 2 Bild: Roon

Die HiFi-Welt staunte Ende November 2023 nicht schlecht, als Harman den Kauf von RoonLabs bekannt gab. Denn auch wenn die geniale Musikverwaltung Roon in der Szene etabliert und gut bekannt ist, bleibt sie ein Nischenprodukt für eine ziemlich kleine Zielgruppe.

Was also hat den HiFi-Riesen Harman, der mit Marken wie JBL, Harman Kardon, Arcam oder Mark Levinson ein Schwergewicht der Branche ist, dazu bewogen, die kleine Software-Schmiede aus New York zu kaufen? Diese Frage erhält zusätzliche Brisanz dadurch, dass Harman selbst Teil des noch viel größeren Samsung-Konzerns ist.

Update:

Der Podcast mit dem vollständigen Interview wurde veröffentlicht:

Interview auf der CES: HIFI.DE trifft Harman und Roon

Am Rande der CES 2024 hatte HIFI.DE-Chefredakteur Olaf die Gelegenheit, genau darüber mit dem CEO und Co-Founder von Roon, Enno Vandermeer sowie Dave Rogers von Harman zu sprechen. Das vollständige Interview wird am 17. Januar 2024 als Special von Olafs Podcast kHz & Bitgeflüster veröffentlicht. Die wichtigsten Punkte fassen wir jedoch hier schon einmal zusammen.

Schon der Job von Dave Rogers gibt erste Idee, welchen Stellenwert Roon innerhalb des Unternehmens haben soll. Auf seiner Visitenkarte steht President Harman Lifestyle Division. Dave kümmert sich also nicht nur um die audiophilen Luxusmarken wie Mark Levinson, Arcam oder Lexicon, sondern zeichnet mit Ausnahme des Automotive-Bereichs für das gesamte Audio-Portfolio von Harman. Also auch die Mainstream-Marken JBL und Harman Kardon, die eine viel breitere Zielgruppe ansprechen als das für Roon bisher der Fall war.

Enno Vandermeer betont jedoch, dass sich an der Art und Weise, wie Roon arbeitet, quasi nichts ändern wird – egal, ob am Unternehmen oder am Produkt selbst. RoonLabs arbeitet weiter als eigenständige Firma und wird vom gleichen Management-Team geleitet, an dessen Spitze Enno und seine beiden Co-Founder stehen. Auch das restliche Team bleibt bestehen und soll sogar weiter ausgebaut werden. Laut Enno Vandermeer war das sogar einer der Gründe für den Verkauf des Unternehmens:

„Wir haben Roon von Anfang an komplett ohne Fremdkapital aufgebaut und erfolgreich gemacht. Um jedoch den nächsten Schritt zu gehen, brauchten wir zusätzliche finanzielle Mittel. Die Partnerschaft mit Harman ermöglicht uns jetzt genau das und eröffnete außerdem spannende zusätzliche Perspektiven.“

Auch JBL gehört zu Harman International. Die Marke hat auf der CES unter anderem einen Nachfolger für den Bluetooth-Lautsprecher Xtreme 3 angekündigt.

Kann Roon das Vertrauen der Hersteller behalten?

Auch Dave Rogers betont im Gespräch immer wieder die Unabhängigkeit von Roon. Das ist auch und gerade in Hinblick auf den Rest der HiFi-Branche wichtig. Denn Roon hat logischerweise ein Interesse daran, dass möglichst viele Hersteller „roon ready“-Produkte auf den Markt bringen. Dafür müssen die Produkte bei Roon einen Zertifizierungs-Prozess durchlaufen, der natürlich in einem frühen Stadium der Entwicklung beginnt. Also müssen die Hersteller das Vertrauen haben, dass ihre Neuentwicklungen und technischen Geheimnisse bei Roon sicher sind.

Die Roon-Apps vereinen deine private Musiksammlung sowie die Kataloge deiner abonnierten Streamingdienste an einem zentralen Steuerungs-Punkt. Trägt ein Abspielgerät das Label „Roon Ready“, heißt das, du streamst sicher in der höchstmöglichen Qualität – 24 bit/384 kHz. | Bild: Roon

Dieses Vertrauen hat Roon sich in den letzten Jahren erarbeitet, doch nach der Übernahme durch Harman konnte man in der Industrie eine gewisse Verunsicherung spüren. Nicht zuletzt auch deshalb, weil mit der Konzernmutter Samsung eine geradezu übermächtige Organisation hinter Harman steht. Roon wird also in den nächsten Monaten beweisen müssen, dass sie das ihnen entgegengebrachte Vertrauen auch unter dem Dach von Harman und Samsung weiterhin verdienen.

Software-Entwickler beim Hardware-Profi: Was sind die weiteren Pläne?

Es spricht also viel dafür, dass es mit Roon zunächst weitergeht, wie bisher. Im Gespräch mit Enno und Dave wurde jedoch auch deutlich, dass es weitergehende Pläne gibt, das Know-How von Roon mit den Möglichkeiten und Produkten von Harman zu verknüpfen. Dave betonte im Gespräch mehrfach, dass ein Hauptgrund für den Kauf von Roon das Wissen und die Erfahrung im Bereich Software-Entwicklung gewesen wäre, von der ein Hardware-Hersteller wie Harman nur profitieren kann.

Im Podcast versucht Olaf unter anderem, etwas mehr über die gemeinsamen Zukunftspläne von Roon und Harman herauszufinden, beleuchtet aber auch die Rolle von Samsung bei diesem Deal etwas genauer. Mehr erfährst du am 17. Januar 2024 im Podcast. Du findest kHz & Bitgeflüster überall da, wo es Podcasts gibt – egal ob Spotify, Apple Music oder Deezer.

Hier geht’s zum vollständigen Interview:

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