Netflix-Lizenzproblematik komplizierter als gedacht
Netflix soll hochkarätige Lizenzen verlieren – diese Schlagzeile machte erst in der vergangenen Woche die Runde. Und auch weiterhin muss die Video on Demand-Plattform um einen nicht unwesentlichen Teil ihrer Inhalte fürchten. Doch ganz so einfach gestaltet sich das Lizenzdrama rund um den populären Streaming-Anbieter offenbar nicht.
Netflix: Viele Lizenzen erlöschen erst in einigen Jahren
Wie nämlich die Webseite Bloomberg auf Grundlage von Branchenexperten berichtet, gestalten sich die Lizenzvereinbarungen namhafter Hollywood-Studios mit Netflix einigermaßen kompliziert. Ja, der VoD-Anbieter wird Filme der Marken Star Wars, Marvel und Pixar verlieren. Allerdings sollen Filme, die zwischen 2016 und 2018 veröffentlicht wurden, wohl im Jahr 2026 auf Netflix zurückkehren, darunter so Streifen wie Marvels Black Panther. Und was noch pikanter ist: In dieser Zeit sollen entsprechende Filme von Disneys hauseigenem, voraussichtlich im Herbst startenden Streaming-Dienst Disney+ verschwinden.
Auch andere Anbieter wie NBCUniversal und AT&T sollen einige ihrer populärsten Shows für längere Zeit an Netflix vermietet haben, als bislang angenommen. Die Friends-Enthusiasten unter den Netflix-Abonnenten werden sich zwar wohl noch in diesem Jahr von der Sitcom ihres Vertrauens verabschieden müssen. Doch ein The Office etwa soll noch bis 2021 auf Netflix laufen, weitere Shows wie Grey’s Anatomy, Supernatural, The Flash und The Walking Dead sollen der Plattform sogar noch zwischen drei und sechs Jahre nach ihrer TV-Ausstrahlung erhalten bleiben. Und auch das liegt eben an Vereinbarungen, die vor längerer Zeit geschlossen wurden.
Alte Deals unter neuen Umständen
Dass etwaige Lizenzvereinbarungen mit den Großen Hollywoods so zugunsten von Netflix ausfallen, hat ganz einfache Gründe. Noch einige Jahre bevor sich der Anbieter nämlich zur populärsten Streaming-Plattform der Welt mauserte, sahen Disney und Co. den einstigen Online-Verleihdienst als willkommene Gelegenheit, rückläufige Einnahmen auf dem Heimkinomarkt durch Lizenzverkäufe aufzufangen. Bis zu 350 Millionen Dollar soll Disney etwa jährlich durch seine Lizenzvereinbarungen mit Netflix eingenommen haben, wie Analysten schätzten.
Auf dem Rücken der Fremdinhalte wuchs Netflix derweil rapide – die Folgen sind bekannt: Längst hat sich ein wahrhafter Goldrausch auf dem Streaming-Markt entwickelt und zahlreiche der großen Entertainment-Konzerne wollen ein Stück vom VoD-Kuchen abhaben. Bis Disney und Co. jedoch alle ihre Schäfchen wieder exklusiv unter dem eigenen Dach versammelt haben, werden wohl noch einige Jahre ins Land streichen. Und bis es so weit ist, dürfte Netflix sein „Originals“-Angebot massiv ausgebaut haben.
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