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JOLED ist insolvent – TCLs OLED-Pläne kippeln

Der japanische Zulieferer von OLED-Panels JOLED hat Insolvenz angemeldet. Die Fabriken des Unternehmens werden leider geschlossen.
Der japanische OLED-Hersteller JOLED geht in die Insolvenz. Bild: JOLED

OLED-TVs liegen im Trend: Samsung Electronics hat 2022 mit seinen QD-OLED-Modellen Bewegung in den Markt gebracht. LG Electronics hat auf den Druck reagiert und nutzt für seine neue OLED-Generation des Jahres 2023 teilweise Mikro-Linsen, um die Leuchtkraft erheblich zu steigern. Doch auch wenn Schwung in den OLED-Markt gekommen ist, konnte nicht jeder davon profitieren. Der japanische Zulieferer JOLED (Japan OLED) streicht laut offizieller Mitteilung nämlich die Segel.

Zulieferer von Asus und LG UltraFine insolvent

JOLED ist dir vielleicht bisher kein Begriff: Das Unternehmen ging 2015 aus der Zusammenlegung der OLED-Abteilungen von Panasonic und Sony hervor. Ebenfalls beteiligt: Japan Display und ein Investmentfonds der japanischen Regierung (INCJ). Ziel des Zulieferers ist es von Anfang an gewesen, mittelgroße OLED-Bildschirme zu liefern. Denn jenen Bereich vernachlässigten LG Display und Samsung Display für lange Zeit. Die Panels von JOLED werkeln beispielsweise in Monitor-Reihen von Asus, Eizo oder auch LGs UltraFine-Modellen.

Jetzt musste JOLED also Insolvenz anmelden. Man saß zuletzt auf einem Schuldenberg von 33,7 Milliarden Yen, was umgerechnet etwa 237 Millionen Euro entspricht. Die beiden japanischen Fabriken von JOLED werden folglich geschlossen. Dadurch verlieren rund 280 Menschen ihre Arbeit. Hingegen wandert die Entwicklungsabteilung mit 100 Mitarbeitern jetzt unter das Dach von Japan Display. Ein Kollateralschaden: die Partnerschaft mit TCL.

Partnerschaft mit TCL entwickelten gemeinsam neue OLED-Fernseher

So hatten JOLED und TCL bzw. dessen Tochterfirma CSOT seit 2020 gemeinsam an “gedruckten” OLED-Panels für TVs gearbeitet. Durch die spezielle Fertigungstechnik sollten die OLED-TVs günstiger hergestellt werden können und gleichzeitig eine höhere Bildqualität liefern. Denn man wollte mit einem reinen RGB-Aufbau für die Pixelstruktur arbeiten – anders als bei den WOLEDs von LG Display. Potenziell wollte man so einen breiteren Farbraum abdecken und ein höheres Farbvolumen erzielen.

Einen exakten Zeitplan verschwiegen die Partner, doch nach dem Aus von JOLED dürfte die ganze Planung von TCL ins Wanken geraten. Vielleicht fragst du dich, wie es so weit kommen konnte? Schließlich hat sich in den letzten Jahren im TV-Markt ein Trend hin zu Premium-Geräte und damit auch zu OLED-Fernsehern ergeben. Nun denn, davon konnte JOLED leider nicht profitieren. Denn man fokussierte sich eben in erster Linie auf Monitore.

In jenem Segment sind mittlerweile auch LG Display und Samsung Display rege aktiv, was Konkurrenzdruck erzeugt hat. Obendrein machte die Corona-Krise JOLED zu schaffen. Im Ergebnis konnte sich der Zulieferer nicht alleine tragen und die Konsequenz erleben wir bedauerlicherweise jetzt: die Pleite.

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