Startseite Immer Ärger mit Temu: China-Shop droht in der EU empfindliche Strafe

Immer Ärger mit Temu: China-Shop droht in der EU empfindliche Strafe

Die chinesische Plattform Temu gerät verstärkt unter Druck. In der EU verletzt der Online-Shop wohl geltendes Recht.
Temu wirbt mit dem Slogan "Shoppen wir ein Milliardär". Bild: Temu

Die chinesische Shopping-Plattform Temu ist geradezu omnipräsent. Kaum ein YouTube-Video vergeht, das dich nicht mit Werbung für den Online-Store bombardiert. Der Werbeslogan „Shoppen wie ein Milliardär“ soll dir deutlich machen, dass du dir bei Temu alles leisten kannst. Doch die Fassade bröckelt. So sind nicht nur viele Produkte von minderer Qualität, sondern teilweise in der Europäischen Union sogar illegal. Sie dürften bei uns in der angebotenen Form eigentlich nicht in den Verkehr gelangen. Folgerichtig erhöht die EU-Kommission den Druck.

So kommt die EU-Kommission zu dem vorläufigen Ergebnis, dass Temu den sogenannten Digital Services Act (DSA) verletzt. Denn die Plattform ist verpflichtet, sicherzustellen, dass in der EU illegale Produkte nicht hierzulande in Umlauf geraten. Dieser Verantwortung sei der chinesische Online-Marktplatz jedoch nicht ausreichend nachgekommen. Aktuell gebe es für Kunden aus der EU bzw. aus Deutschland ein hohes Risiko, auf Produkte zu stoßen, die bei uns weder verkauft noch eingeführt werden dürfen. Dies musste die EU-Kommission im Rahmen von Testkäufen eindeutig feststellen.

Temu droht in der EU eine empfindliche Strafe.
Temu droht in der EU eine empfindliche Strafe. | Bild: Temu

Besonders problematisch: Unter den eigentlich nicht für den Warenverkehr geeigneten Produkten von Temu sind auch Babyspielzeuge gewesen. Man wirft der Plattform dabei auch vor, im Oktober 2024 eine fehlerhafte Risikobewertung zu solchen Szenarien abgegeben zu haben. So habe sich der Online-Shop aus China nämlich nicht auf spezifische Angaben zu seinem eigenen Marketplace gestützt, sondern auf allgemeine Brancheninformationen. Das sei irreführend.

Temu droht eine Millionenstrafe

Die EU-Kommission will ihre Untersuchungen zum populären Online-Shop aus China fortführen. Dabei geht es nicht nur um in der Europäischen Union illegale Produkte, sondern auch um die Verkaufsstrategien der Plattform. So nutzt Temu offenbar verworrene Empfehlungs- und Belohnungssysteme mit intransparenten Rabatten. Auf diese Weise will man Kund:innen zu Käufen drängen. Ein finales Urteil fällt die Kommission jedoch erst später. Denn zunächst darf der Store nun die Ergebnisse der Untersuchung einsehen und hat das Recht dazu Stellung zu beziehen bzw. sich zu verteidigen.

Sollten die vorläufigen Untersuchungsergebnisse am Ende aber am Ende auch final greifen, dann hätte Temu gegen den eingangs erwähnten DSA verstoßen. Es drohen dann Strafen, die bis zu 6 % des weltweiten Jahresumsatzes betragen können. Zusätzlich zu so einer Millionenstrafe müsste Temu zudem verpflichtend Maßnahmen ergreifen, damit nicht weiterhin illegale Produkte in die EU geliefert werden.

Temu selbst verkauft dabei keine Produkte, sondern agiert als Marktplatz. So verkaufen im Store etwa viele kleinere, chinesische Händler:innen, die ihre Waren ohne Mittelspersonen direkt aus der Fabrik nach Europa liefern. Doch Tests haben gezeigt, dass dabei häufig Sicherheitsvorschriften verletzt werden oder sogar giftige Chemikalien in unzulässiger Höhe zum Einsatz kommen. Viele Produkte bergen also reale Gesundheitsgefahren. Deswegen wurde sogar schon über ein Verbot der Plattform debattiert.

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