Zound Industries übernimmt Verstärker-Hersteller Marshall

Zound Industries produziert schon länger Lautsprecher und Kopfhörer unter der Marke Marshall. Jetzt übernimmt der Lizenznehmer seinen Lizenzgeber Marshall Amplification.

Rebekka Schlüter 30.3.2023 – 20:34 Uhr Lesezeit ca. 2 Minuten

Bild: Marshall

Der „Marshall“-Schriftzug zierte schon die Gitarrenverstärker von Jimi Hendrix und Kurt Cobain. Jetzt wird der ursprünglich britische Hersteller Marshall Amplification von Zound Industries übernommen. Die Zusammenarbeit reicht aber schon viel länger zurück: Seit 2010 lizenziert Zound Industries die Marke und das ikonische Design der Briten, um Bluetooth-Lautsprecher und Kopfhörer zu vermarkten.

Neue Marshall Group geht aus Übernahme hervor

Ja: Die Marshall-Lautsprecher und -Kopfhörer, die wir bisher getestet haben, stammen eigentlich gar nicht von Marshall. Der Marshall Middleton oder auch der Marshall Major IV wurden allesamt von Zound Industries hergestellt. Zusätzlich produziert Zound auch Produkte anderer Marken: Der Adidas RPT-02 Sol zum Beispiel stammt ebenfalls von Zound.

Wie viel Zound Industries sich die Übernahme hat kosten lassen, ist nicht bekannt. Was wir aber wissen: Aus der Übernahme geht die neue Marshall Group hervor, die laut der Financial Times mit 400 Millionen US-Dollar bewertet wird. Die Familie Marshall, die 1962 Marshall Amplification gründete, wird einen 24-prozentigen Anteil an der neuen Marshall Group haben. CEO der Marshall Group wird der bisherige CEO von Zound Industries Jeremy de Maillard.

Produktion und Entwicklung bleiben größtenteils unverändert

Zound Industries geht es bei der Übernahme explizit darum, von Marshall Amplifications technischer Expertise zu profitieren. So sagte de Maillard in einem Interview mit The Verge, er sehe in der Übernahme großes Potenzial, da „Zound Produkte zum Musikhören herstellt und Marshall Produkte zum Musikmachen“ produziert. Die Unternehmen würden gut zusammenpassen.

Er sagt aber auch, nach der Übernahme werde sich Zound Industries‘ Produktentwicklung nicht grundlegend verändern. Vielmehr sollen existierende Prozesse effizienter werden. „Wir arbeiten bereits seit zwölf Jahren eng zusammen„, so de Maillard. „Wir haben kein einziges Produkt von Zound gemacht, das nicht von einem Akustikingenieur von Marshall Amps genehmigt wurde.“

Die Übernahme umfasst alle Tochterunternehmen und Marken von Marshall Amplification, inklusive Natal Drums, Marshall Records, und Marshall Live Agency. Auch die Produktionsstandorte in Großbritannien und Vietman wolle man weiter unterstützen. Victoria Marshall, die von 2002 bis 2008 CEO von Marshall Amplification war, und Terry Marshall, der zur Gründungszeit mit seinem Vater an der Entwicklung des ersten Marshall-Verstärkers gearbeitet hat, werden beide Schlüsselrollen in der neuen Marshall Group übernehmen.

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