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Plattenlabel-Vorwürfe: Verkauft Amazon gefälschte Schallplatten?

Schallplatten sind beliebt wie nie – das könnten Fälscher ausnutzen. Ein Plattenstudio behauptet, dass der Online-Händler Amazon gefälschtes Vinyl vertreibt.
Plattenlabel-Vorwürfe: Verkauft Amazon gefälschte Schallplatten? Bild: Florencia Viadana / unsplash.com

Auch im Jahr 2019 erfreut sich Vinyl einer andauernden Beliebtheit. Möglicherweise könnte eben diese Popularität allerdings auch ihre Schattenseiten haben. Das US-Plattenlabel Tommy Boy Entertainment behauptet nämlich, dass zumindest ein Teil der über Amazon vertriebenen Schallplatten gefälscht sein soll.

Vorwurf: Nie gepresste Platten im Amazon-Verkauf

Wie das US-Magazin DJ Mag berichtet, hat der Tommy Boy-CEO Rosie Lopez auf dem Branchentreff Making Vinyl in Los Angeles den Verdacht geäußert, dass Amazon gefälschte Schallplatten verkauft. „Aus irgendeinem Grund hat Amazon Platten im Verkauf, die Tommy Boy nie hat pressen lassen. Das ist etwas besorgniserregend“, so der Labelchef.

Einige der Künstler, die bei Tommy Boy unter Vertrag stehen. | Tommy Boy Music

Bei der im Jahr 1981 gegründeten Plattenfirma (damals noch unter dem Namen Tommy Boy Records) haben unter anderem Künstler wie De La Soul, Queen Latifah und Afrika Bambaataa ihre Plattenkarriere gestartet. Über Amazon seien der Plattenfirma zufolge LPs ihrer Künstler im Verkauf, die in dieser Form nie offiziell in den Handel gekommen sind.

Fälschungen durch Drittanbieter?

Das Konzept “Fullfilled by Amazon”, hierzulande als “Versand durch Amazon” bekannt, erlaubt es Drittanbietern, eigene Produkte über das Vertriebsnetzwerk von Amazon zu versenden. Im Grunde genommen ermöglicht dieses Konzept den Drittanbietern, ihre Produkte auf der Amazon-Website aufzulisten, wobei Amazon gegen eine Gebühr den Versand übernimmt.

In einer Stellungnahme äußerte sich Amazon recht vage zu den Vorwürfen und verwies lediglich darauf, dass der Verkauf von gefälschten Gütern aller Art über das Fullfilled-Programm gegen die Regeln des Online-Kaufhauses verstießen.

Schon im August diesen Jahres war Amazon bereits wegen des Vertriebs gefälschter Tonträger in den Schlagzeilen gewesen. Damals vermeldete der US-Musikverband RIAA, dass bis zu 25 Prozent aller über Amazon-Drittanbieter verkauften CDs gefälscht sein könnten – harter Tobak in Zeiten, in denen physikalische Tonträger ohnehin mit konstant rückläufigen Verkaufszahlen zu kämpfen haben.

Hast du auch schon einmal versehentlich eine gefälschte Schallplatte oder CD im Internet gekauft? Oder hältst du die Vorwürfe seitens Tommy Boy Records für übertriebe? Verrate es uns in den Kommentaren!

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