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Sony VPL-VW790ES: Laser-Beamer mit echter 4K-Auflösung im Test

Der Sony VPL-VW790ES will im hart umkämpften Markt der Heimkino-Projektoren mit echter 4K-Auflösung, einer Laser-Lichtquelle und dem X1-Bildprozessor punkten. Aber wie gut ist der 11.000-Euro-Beamer wirklich?
Heimkino-Projektor Sony VPL-VW790ES
Projektionsart
LCD (3 x 0.74” 4K SXRD Panel)
Lichtquelle
Laser
Auflösung
4096 x 2160 nativ
HDR-Unterstützung
HDR10, HLG
Projektionsabstand (für 2m Bildbreite)
2,76 m – 5,66 m
Preis (UVP/Straßenpreis)
12.900 / 11.900 Euro
Vorteile
  • native 4K-Auflösung
  • HDR-optimiert
  • Sehr gutes Farbmanagement
  • niedrige Betriebskosten durch langlebiges Laser-Leuchtmittel
Nachteile
  • Dolby Vision nicht unterstützt
  • hoher Preis
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Selbst im ambitionierten Heimkino sind über 11.000 Euro eine Ansage, wenn es um einen Beamer geht. Sony dreht den Spieß jedoch um und platziert den VPL-VW790ES als einen der günstigsten Heimkino-Projektoren mit Laser-Lichtquelle UND nativer 4K-Auflösung. Außerdem versprechen die Japaner mit dem von den hochwertigen Fernsehern abgeleiteten Bild-Prozessor X1 eine perfekt optimierte Bildqualität in allen Situationen.

Die Erwartungen an den VW790 sind also hoch, zumal die härtesten Konkurrenz aus dem gleichen Haus stammt: Der mit rund 7.000 Euro deutlich günstigere Sony VPL-VW590ES wird zwar nur von einer konventionellen UHP-Lampe beleuchtet, besitzt aber ebenfalls echte 4K-Auflösung und den X1-Prozessor.

Heimkino-Projektor Sony VPL-VW790ES - RÜCKANSICHT
Echte 4K-Auflösung ohne Rechentricks: Sony VPL-VW790.

Für das Heimkino gemacht

Helligkeit, Kontrast und Farbtreue sind die entscheidenden Säulen der Bildqualität. Mit steigender Auflösung und den aktuellen HDR-Formaten steigen dabei logischerweise auch die Anforderungen an Beamer und Displays. Sonys Beamer verfügen schon seit einigen Generationen über eine native 4K-Auflösung, das Knowhow ist diesbezüglich also sicherlich vorhanden.

Technik-Info: 4K-Auflösung – nativ oder interpoliert? 4K-Inhalte mit einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten stellen für 4K-Fernseher keine große Herausforderung dar. Beim Beamer ist der technische Aufwand zur Umsetzung einer nativen 4K-Auflösung dagegen deutlich höher und entsprechend teurer. Die aktuell günstigsten Beamer mit “echter” 4K-Auflösung kommen von JVC und Sony.

Um 4K-Inhalte erschwinglicher und dennoch angemessen auf die Leinwand zu bringen, arbeiten die Hersteller von anderen 4K-”fähigen” Beamern mit einem Trick. Dabei wird die native Full-HD-Auflösung der Projektor-Chips “hochgerechnet” und die einzelnen Bildpunkte nacheinander leicht versetzt mehrfach wiedergegeben. So erreicht man tatsächlich ein schärfer wirkendes Bild auf der Leinwand. Allerdings hat die Wirksamkeit dieses Tricks ihre Grenzen, Beamer mit nativer 4K-Auflösung liefern insgesamt eine noch bessere Qualität und mehr Präzision in feinen Details.Bei Beamern von Acer, BenQ und Optoma, die mit DLP-Technik arbeiten, heißt dieses Verfahren XPR-Technologie. Bei den LCD-basierten Projektoren von Epson und JVC spricht man von eShift.

Der von den verschiedenen HDR-Formaten geforderte Kontrastumfang stellt dagegen aktuell die größere Herausforderung für Beamer dar. „Kontrastumfang“ bezeichnet den Unterschied zwischen größtmöglicher Helligkeit und niedrigstem Schwarzwert, den der Beamer darstellen kann.

An Helligkeit mangelt es dem VPL-VW790 sicher nicht: Selbst im professionell kalibrierten Zustand und mit leicht reduzierter Laser-Helligkeit erreicht er die vom UHD-Standard geforderten 1.000 nits, gemessen im Strahlengang direkt vor der Linse. Davon geht naturgemäß durch die Reflexion von der Leinwand immer noch etwas verloren, je nach Beschaffenheit des Tuches. Dennoch ist das ein hervorragender Wert.

Heimkino-Projektor Sony VPL-VW790ES - Seite
Als echter Heimkino-Beamer gehört der VW790 eigentlich unter die Zimmerdecke. Zur Aufstellung auf einem Tisch oder einem Regal verfügt er aber auch über verstellbare Füße.

Ein möglichst niedriger Schwarzwert ist ebenfalls gefordert, damit z.B. nächtliche Szenen auch tatsächlich schwarz auf der Leinwand erscheinen, und nicht etwa dunkelgrau. Um die Lichtmenge zu reduzieren, die bei dunklen Szenen aus dem Objektiv des Beamers austritt, verfügt der Sony VPL-VW790ES über eine adaptive Iris. Das ist eine Blende, die sich abhängig vom Bildinhalt automatisch schließt und öffnete, als mal weniger oder mehr Licht durchlässt.

Der VPL-VW790 kann mit seiner modernen Laser-Lichtquelle solche Szenen gleich doppelt unterstützen: Wird das Bild dunkel, geht nicht nur die Blende zu. Zusätzlich wird die Helligkeit des Lasers herunter geregelt. Mit dieser Teamleistung aus Laser-Dimming und adaptiver Iris wäre  der VPL-VW790 eigentlich prima für die Wiedergabe von Dolby Vision geeignet. Dieses Privileg bleibt allerdings den noch teureren Sony-Beamern vorbehalten vorbehalten, die mit der dafür notwendigen zusätzlichen Rechenpower in der Bildverarbeitung ausgestattet sind.

Heimkino-Projektor Sony VPL-VW790ES - Front
Eine dimmbare Laser-Lichtquelle und eine automatische Iris arbeiten beim Sony VPL-VW790 zusammen für das beste Bild.

Bereits „out of the box“ weiß das Bild des Sony VPL-VW790ES zu beeindrucken. Der Bildmodus “Referenz” liefert im FullHD-Betrieb schon einen hervorragend abgedeckten Normfarbraum BT.709. Liegt ein HDR-Signal an, schaltet der Beamer wie es sich gehört selbstständig alle bildrelevanten Parameter um. Er liefert dann ohne weitere Kalibrierung bereits über 90 Prozent Abdeckung des erweiterten Kino-Farbraums DCI-P3 bzw. P3-D65. Der Laser wird automatisch in der Helligkeit reduziert, um einen möglichst guten Schwarzwert realisieren zu können. Das lässt sich in den Einstellungen aber leicht an die tatsächlichen Lichtverhältnisse in deinem Heimkino anpassen. Ist es dort schön dunkel, kann die Laser-Helligkeit sogar noch weiter reduziert werden. Lässt sich der Raum dagegen kaum oder gar nicht abdunkeln, kannst du den Laser aber auch wieder heller einstellen.

Mit dem richtigen Equipment, wie etwa unserem Mess- und Kalibrierungssystem von Calman, kannst du dargestellte die Farbtemperatur des VPL-VW790 noch weiter optimieren. Das musst du natürlich nicht selbst machen, ein guter Händler sollte eine akkurate Kalibrierung bei der Installation immer mit anbieten.

Komfort und Rechenpower – der VPL-VW790ES in der Praxis

Apropos Installation: Solltest du vorhaben, den VPL-VW790ES selbst zu installieren, kann ein zweites Paar Arme nicht schaden. Die Abmessungen des Beamers sind nicht gerade handlich, und satte 11 Kilo Betriebsgewicht auch kein Pappenstiel. Abgesehen davon ist der Sony aber schnell eingerichtet. Bei der Installation bist du sehr flexibel: Du kannst den VW790 wahlweise über Kopf unter der Decke montieren oder ihn an der hinteren Zimmerwand auf ein Regal stellen. Das Objektiv verfügt über einen weiten Zoombereich und einen Lensshift und kann so für alle Eventualitäten eingestellt werden.

Heimkino-Projektor Sony VPL-VW790ES - Bedienelemente
Das Aufhängen geht besser zu zweit, die weitere Einrichtung ist dann ein Kinderspiel. Alle Einstellungen lassen sich direkt am Gerät vornehmen.

Die Entfernung des Beamers zur Leinwand bestimmt die möglichen Bildgrößen, der zweifache Zoom des Objektivs bietet auch hier große Flexibilität. So kann der Abstand zur Leinwand etwa zwischen 2,70 und 5,60 Metern betragen, wenn du ein zwei Meter breites Bild erreichen möchtest. Das entspricht einer Diagonalen von 90 Zoll bzw. fast 2,30 Metern. Mit dem so genannten Lensshift, bei dem die einzelnen Linsengruppen gegeneinander verschoben werden, kannst du das Bild nach unten, oben, links oder rechts auf die Leinwand ausrichten.

Sämtliche Objektiv-Einstellungen wie Fokus, Zoom und besagter Lensshift sind motorgesteuert, so dass du sie komfortabel per Fernbedienung vornehmen kannst. Das zuschaltbare Testbild erweist sich dabei als besonders hilfreich. Du kannst alle zudem in fünf verschiedenen Presets abspeichern und bei Bedarf wieder abrufen. Damit kannst das Bild etwa für verschiedene Maskierungen deiner 21:9-Leinwand oder für die Nutzung eines Anamorphoten wie im echten Kino optimieren.

Technik-Info: Anamorphot Ein Anamorphot ist eine Vorsatzlinse, die in sehr hochwertigen Heimkino vor dem Objektivs eines Projektors platziert wird und das Bild in die Breite dehnt – etwa für eine Leinwand im Cinemascope-Format 21:1. Der Sony VPL-VW790ES ist in der Lage, das ausgegebene Bild zu diesem Zweck in zwei Stufen zu verzerren. Er zieht es um das 1.24- oder 1.32-fache nach oben und unten in die Länge, um so die schwarzen Balken verschwinden. Anschließend wird das verzerrte Bild von dem Anamorphoten wieder in die Breite gezogen um die Leinwand komplett zu füllen. So nutzt du die volle Auflösung UND die volle Helligkeit des Beamers.

Der neue Bildprozessor erlaubt außer dem bereits erwähnten höheren Kontrast noch weitere Bildverbesserungen. Die bereits von den Vorgängern bekannte intelligente Nachschärfung namens Reality Creation konnte aufgrund der höheren Rechenleistung weiter verfeinert werden. Jetzt wird jedes Bild Pixel für Pixel in Höchstgeschwindigkeit analysiert, und mit Hilfe umfangreicher Algorithmen bei Bedarf in der Schärfe korrigiert werden. Das funktioniert ganz besonders gut zu den Bildrändern hin, wo selbst die hochwertigste Optik zu leichter Unschärfe neigt. Diese neue digitale Fokus-Optimierung sorgt für feinste Details und knackige Schärfe bis in die Bildecken hinein. Liegen 2K- Full HD- Inhalte an, werden diese auf Wunsch auf 4K-Auflösung hochskaliert, und das in bester Qualität.

Heimkino-Projektor Sony VPL-VW790ES - Fernbedienung
Große Tasten, gute Aufteilung, eine integrierte Beleuchtung – Die Sony-Fernbedienung ist vorbildlich heimkinotauglich.

Auch die Zwischenbildberechnung, bei Sony “Motionflow” genannt, profitiert von der Rechenpower des Bildprozessors. Bei schnellen Schwenks und anderen Bewegungen werden zusätzlich errechnete Bilder zwischen den einzelnen Bildern eingefügt, um die Übergänge mehr oder weniger sanft zu gestalten. Hier stehen die Stufen Stark, Schwach, Aus, sowie True Cinema zur Auswahl. Je nach Geschmack oder nach Filmgenre kannst du so die Bewegungsdarstellung von sanft fließend bis leicht ruckelig einstellen. Das funktioniert selbst bei voller 4K-Auflösung hervorragend.

Bildqualität: Der VPL-VW790 im Film-Einsatz

Der VPL-VW790ES durfte nach der Kalibrierung zunächst mit der UHD-Blu-ray von Aquaman zeigen, was er drauf hat. Als besondere Herausforderungen finden sich hier die vielen Unterwasser-Aufnahmen, aber auch die fulminanten Kampfszene auf Sizilien. Bei den Unterwasser-Aufnahmen schafft es der Sony, die enorme Farbpalette aus Blau, Grün und Türkis in all ihren Schattierungen auf die Leinwand zu bringen und einen sehr realistischen Eindruck von der vielfältig schillernden Tiefe der Ozeane zu vermitteln.

Ganz anders dagegen strahlen sämtliche Farben während der turbulenten Actionsequenzen unter sizilianischer Sonne, nämlich mit leuchtend knackiger Sättigung. Diese rasantenSzenen sind außerdem hervorragend geeignet, um die verschiedenen Motionflow-Einstellungen auszuprobieren. Magst du lieber einen knackig scharfen Filmlook, bei dem Bewegungen etwas ruckeln? Oder lieber seidenweiche Schwenks mit etwas weniger Kino-Atmosphäre? Du hast die freie Wahl, denn der Sony-Beamer beherrscht beides gleichermaßen gut.

Design – Black is the new Black

Die günstigeren Beamer VPL-VW590 und VPL-VW290 bietet Sony auch in wohnzimmerfreundlichem Weiß an. Beim VW790 machen die Japaner solche Kompromisse aber nicht: Ihn bekommst du ausschließlich ausschließlich mit Heimkino-kompatiblen schwarzen Gehäuse.

Wie die Gehäuse aller Sony-Beamer ist auch das des VPL-VW790ES reflexionsarm beschichtet, da spiegelt also nichts. Die Optik sitzt mittig und wird von den breiten Lüftungsschlitzen rechts und links eingerahmt. Der Rücken ist dagegen leicht abgerundet und hat weder Ansaug- noch Austrittsöffnungen für die Kühlluft. Daher kann der Sony auch mit dem Rücken direkt an der Rückwand platziert werden. Alle Schnittstellen außer dem Anschluss für das Stromkabel sind seitlich angebracht und leicht im Gehäuse versenkt. So können die meisten Stecker und Kabel gut versteckt werden.

Anschlussfeld ohne Überraschungen

Als Beamer für den reinen Heimkino-Betrieb kommt der Sony VPL-VW790 mit einer überschaubaren Anzahl von Eingängen aus. Zwei HDMI-Schnittstellen müssen reichen, dazu noch eine LAN-Buchse, die aber nur für Steuerungszwecke und nicht Streamen von Videodaten gedacht ist. Ebenso wie die RS232-Schnittstelle und die beiden Buchsen mit der 12 Volt Trigger-Spannung dient sie der Integration in verschiedene Steuerungssysteme, mit denen du etwa eine motorisierte Leinwand, Vorhänge oder anderes Equipment im Heimkino ansprechen kannst.

Heimkino-Projektor Sony VPL-VW790ES - Anschlüsse
Übersichtlich, aber zweckmäßig: Das Anschlussfeld des Sony VPl-VW790.

Die beiden HDMI-Buchsen unterstützen noch kein HDMI 2.1, sind aber trotzdem noch auf der Höhe der Zeit. Sie bieten eine Bandbreite von 18 Gbit/s, das reicht für Video-Signale mit einer UHD-Auflösung von bis 4096 x 2160@60 Hz inklusive HDR10.

Testfazit Sony VPL-VW790ES

Beim Sony VPL-VW790ES von „günstig“ zu reden, fällt schwer. Aber es stimmt schon, mit echter 4K-Auflösung, modernem HDR und heller Laser-Lichtquelle liefert er eine Bildqualität, die woanders deutlich mehr kostet. Auch der Abstand in die andere Richtung stimmt: Der Laser ermöglicht mit seiner hohen Helligkeit und großen Farbtreue eine deutlich bessere HDR-Performance, als es mit herkömmlichen UHP-Lampen möglich ist. Sony verbindet das beim VPL-VW790ES ausgereifte 4K-Technik, einer hochwertigen Optik und hervorragender Bildverarbeitung. Für die absoluten Highend-Spiele der aktuellen Konsolen ist der VW790 mangels HDMI 2.1 nichts. Doch mit der heute sinnvoll nutzbaren Top-Qualität von Blu-rays, Netflix, Amazon Prime oder Disney+ zaubert er faszinierende Kino-Bilder auf deine heimische Leinwand.

Aktuelle Angebote:

Technische Daten
Projektionsart LCD (3 x 0.74” 4K SXRD Panel)
Lichtquelle Laser
Auflösung 4096 x 2160 nativ
Upscaling 576p bis FullHD nach 4K
Lumen (Herstellerangabe) 2000
ANSI Lumen 1642 (D65, Laser 80%)
ANSI Kontast 322:1
Maximal-Kontrast 7139:1
HDR-Unterstützung HDR10, HLG
Zoom (optisch) 2,06
Lensshift horizontal/vertikal motorisiert
Fokus motorisiert
Projektionsabstand (für 2m Bildbreite) 2,76 m – 5,66 m
Projektionsverhältnis 1.38 : 1 – 2.83 : 1
Video-Anschlüsse 2 x HDMI (HDCP2.2)
Audio-Anschlüsse nein
LAN / WLAN ja/ nein
Bluetooth-Standard nicht vorhanden
User Interface Standard
Mediaplayer nicht vorhanden
Farbmanagement X Presets und X Benutzer definierte
Abmessungen (BxHxT) 560 x 223 x 496 mm
Gewicht 20 kg
Stromverbrauch 370 W (Laser max) / 250 W (Laser min)
Preis (UVP/Straßenpreis) 12.900 / 11.900 Euro
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